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Reaktion auf Sanktionen
Putin kündigt höhere Energiepreise an

Russland reagiert auf die Sanktionen des Westens - mit verärgerten Äußerungen. Aber die Europäer müssen auch mit höheren Energiepreisen für die Zukunft rechnen. Zudem werden die Zeiten wohl für westliche Banken, die in Russland aktiv sind, rauer.

30.07.2014
    Elektro-Techniker inmitten mehrerer Gasbohrungen vom Erdgasspeicher in Rehden
    Russland antwortet mir höheren Energiepreisen auf die Sanktionen des Westens. (dpa / picture alliance / Friso Gentsch)
    Als Konsequenz der neuen internationalen Sanktionen gegen Russland hat das russische Außenministerium höhere Energiepreise für Verbraucher in Europa angedroht. Die Strafmaßnahmen der EU seien ein "unbedachter, unverantwortlicher Schritt", der unausweichlich zu höheren Preisen auf dem europäischen Energiemarkt führen werde, teilte das Ministerium mit.
    Auch die in Russland tätigen Banken aus der Europäischen Union sind ins Visier des Kremls geraten und müssen mit negative Folgen rechnen. Die Sanktionen seien ein Verstoß gegen die Regeln der Welthandelsorganisation WTO, ist die Auffassung Moskaus.
    Unter dem Diktat Washingtons
    Die EU hatte umfassende Wirtschaftssanktionen gegen Russland beschlossen, die sich auch gegen den Energiesektor des Landes richten. Kurz darauf verschärften auch die USA ihre Strafmaßnahmen gegen Moskau.
    "Indem man sich in eine Sanktionsorgie begibt, stellt Brüssel nach eigenem Willen Hürden für weitere Kooperationen in einem so wichtigen Feld wie der Energie auf", hieß es in einer Erklärung des Ministeriums. Die Politik der EU stütze sich nicht auf "überprüfte Fakten", sondern sei "von Washington diktiert", hieß es weiter. Die "antirussischen Sanktionen" bezeugten die "Unfähigkeit" der EU, eine "eigenständige Rolle" in der Weltpolitik zu spielen.
    Deutschland deckt Drittel seines Bedarfs mit russischer Energie
    Die EU und Deutschland decken rund ein Drittel ihres Energiebedarfs aus Russland. Mit den Wirtschaftssanktionen wird Russland an empfindlichen Stellen getroffen, etwa durch einen erschwerten Zugang zu EU-Finanzmärkten, ein Verbot künftiger Rüstungslieferungen sowie ein Exportverbot für bestimmte Hochtechnologiegüter an das russische Militär.
    (tzi/tgs)