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Reporter im Gaza-Streifen
Zensur und Restriktion

Die Bedingungen im Nahost-Konflikt zwischen Israel und der Hamas sind schwierig für ausländische Reporter. Texte und Fotos werden von israelischen Behörden zensiert und es gibt praktisch keinen sicheren Ort im Gaza-Streifen, sagte der freie Journalist Martin Lejeune im Deutschlandfunk.

Martin Lejeune im Gespräch mit Christoph Sterz |
    Ein israelischer Panzer schießt Richtung Gaza-Streifen.
    Ein israelischer Panzer schießt Richtung Gaza-Streifen. (dpa / picture alliance / Jim Hollander)
    Es sei schwer, überhaupt ins Konfliktgebiet zu gelangen. Ägypten habe die Grenzen zum Gazastreifen komplett geschlossen, es bleibe nur der Weg über Israel und da müsse man mit den israelischen Behörden kooperieren. "Man muss erst einmal im Presseamt des Premierministers von Israel eine Bescheinigung unterschreiben, dass man eben alle Berichte und Fotos der Zensurbehörde vorlegt, die auch 24 Stunden erreichbar ist. Und dann muss man auch noch unterschreiben, dass man die israelische Armee und das Verteidigungsministerium nicht haftbar macht, im Falle einer Verletzung durch israelische Streitkräfte im Gaza-Steifen", sagte Martin Lejeune.
    Jeder Text und jedes Foto muss vorgelegt werden
    Bilder auf denen israelische Soldaten Gewalt gegen Palästinenser ausüben, seien von den Behörden nicht erwünscht. Die israelischen Streitkräfte hätten Angst vor solchen Bildern, die ganz große Auswirkungen auf die öffentliche Meinungsbildung haben könnten. Auch vonseiten der Palästinenser gebe es Restriktionen. Lange Zeit hätte man auch hier ein Visum für die Einreise gebraucht. Im Moment sei dies jedoch nicht mehr so, weil der Checkpoint durch israelisches Feuer zerstört worden sei.
    Das vollständige Interview können Sie als Audio nachhören.