Es war ein Abend ganz nach dem Geschmack des 92-jährigen Maersk McKinney Möller, Haupteigener der Maersk-Gruppe und lebende Legende. Seiner Heimatstadt Kopenhagen hatte er ein milliardenteures Opernhaus geschenkt. Zu dessen Eröffnung im Januar des vergangenen Jahres kam, wer Rang und Namen hat im Königreich – ja selbst Königin Magarethe II. samt Familie war anwesend. Die Eröffnungsrede hielt niemand geringeres als der dänische Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen, der den visionären Schiffsreeder in höchsten Tönen lobte:
"Eine Oper ist ein nationales Monument, das in jedweder Hinsicht höchste Anforderungen stellt. Herr Möller, vielleicht hätten wir diesen Bau nie bekommen, wären Sie nicht auf die Bühne getreten - mit der größten privaten Spende für die Kultur, die es in Dänemark je gegeben hat."
Aus dem Sing- aber wurde bald ein Trauerspiel, denn die großzügige Donation stellte sich schnell als ein ebenso großer Bluff heraus. Möllers familieneigene Stiftung machte die Baukosten steuerlich geltend, so dass am Ende die Öffentlichkeit für den Mammutbau bezahlte. Nun, ein gutes Jahr später, steht die Maersk-Gruppe erneut in der Kritik. Laut einer vertraulichen Berechnung des dänischen Steuerministeriums fehlen dem Staat 5,1 Milliarden Kronen, Einnahmen aus dem an Maersk konzessionierten Ölgeschäft, mit denen man ursprünglich kalkuliert hatte.
Für den verantwortlichen Energieminister Flemming Hansen von den Konservativen aber ist die gesamte Aufregung viel Lärm um Nichts. Erstens habe Maersk weniger Öl gefördert als prognostiziert. Zweitens habe das Unternehmen das Öl auf Grund langfristiger, schwankungsunanfälliger Verträge zu einem günstigeren als dem Weltmarktpreis verkauft. So seien die Gewinne und damit die Steuereinnahmen eben kleiner. Doch niemand habe ja mit einem derart rasanten Anstieg des Ölpreises rechnen können.
Eine Erklärung, über die sich nicht allein der Wirtschaftsjournalist und Maersk -Kenner Björn Lambek von der Tageszeitung Politiken wundert, denn normalerweise habe gerade das dänische Großunternehmen einen Riecher für gute Geschäfte. Noch, so Lambek, habe niemand ein Steuerschlupfloch beim Ölgeschäft nachweisen können. Allerdings wäre es bei weitem nicht das erste Mal, würden für den Konzern eigene Gesetze gelten - Gesetze, die vielfach erst Jahre später an das Licht der Öffentlichkeit gelangten:
Lambek: "Immer wieder gibt es Regelungen, von denen andere dänische Unternehmen träumen würden. Die Gewinne des Reederei-Geschäftes werden mit 1,3 Prozent versteuert, auf die Emissionen der Schiffe und Bohrplattformen werden keine Umweltabgaben bezahlt, für die Schiffsmannschaften gibt es steuerliche Begünstigungen, der Schiffsbau wurde jahrelang subventioniert - ja, in vielen Bereichen der dänischen Gesetzgebung spricht man von einer eigenen Lex Möller."
5,1 Milliarden Kronen, umgerechnet rund 700 Millionen Euro, aber sind in Dänemark keine Kleinigkeit. Zumal in Zeiten, so der Vorsitzende der oppositionellen Grünen, Villy Sövndal, in denen überall, zumal bei den Sozialbudgets gekürzt würde.
Minister Flemming Hansen nimmt die Angelegenheit gelassen, auch wenn er dem Parlament gestern Rede und Antwort stehen musste. Gefragt, wie Maersk das aus der Nordsee geförderte und gewissermassen landeseigene Öl zu einem günstigeren als dem Marktpreis verkaufen und dem Staat somit milliardenschwere Steuerausfälle bescheren könne, zuckte er mit den Schultern:
"Schützt ein Chef sein Unternehmen gegen Kursschwankungen, und der Kurs fällt, wird er gelobt. Steigt dieser, macht man Verluste und das Murren ist groß."
"Eine Oper ist ein nationales Monument, das in jedweder Hinsicht höchste Anforderungen stellt. Herr Möller, vielleicht hätten wir diesen Bau nie bekommen, wären Sie nicht auf die Bühne getreten - mit der größten privaten Spende für die Kultur, die es in Dänemark je gegeben hat."
Aus dem Sing- aber wurde bald ein Trauerspiel, denn die großzügige Donation stellte sich schnell als ein ebenso großer Bluff heraus. Möllers familieneigene Stiftung machte die Baukosten steuerlich geltend, so dass am Ende die Öffentlichkeit für den Mammutbau bezahlte. Nun, ein gutes Jahr später, steht die Maersk-Gruppe erneut in der Kritik. Laut einer vertraulichen Berechnung des dänischen Steuerministeriums fehlen dem Staat 5,1 Milliarden Kronen, Einnahmen aus dem an Maersk konzessionierten Ölgeschäft, mit denen man ursprünglich kalkuliert hatte.
Für den verantwortlichen Energieminister Flemming Hansen von den Konservativen aber ist die gesamte Aufregung viel Lärm um Nichts. Erstens habe Maersk weniger Öl gefördert als prognostiziert. Zweitens habe das Unternehmen das Öl auf Grund langfristiger, schwankungsunanfälliger Verträge zu einem günstigeren als dem Weltmarktpreis verkauft. So seien die Gewinne und damit die Steuereinnahmen eben kleiner. Doch niemand habe ja mit einem derart rasanten Anstieg des Ölpreises rechnen können.
Eine Erklärung, über die sich nicht allein der Wirtschaftsjournalist und Maersk -Kenner Björn Lambek von der Tageszeitung Politiken wundert, denn normalerweise habe gerade das dänische Großunternehmen einen Riecher für gute Geschäfte. Noch, so Lambek, habe niemand ein Steuerschlupfloch beim Ölgeschäft nachweisen können. Allerdings wäre es bei weitem nicht das erste Mal, würden für den Konzern eigene Gesetze gelten - Gesetze, die vielfach erst Jahre später an das Licht der Öffentlichkeit gelangten:
Lambek: "Immer wieder gibt es Regelungen, von denen andere dänische Unternehmen träumen würden. Die Gewinne des Reederei-Geschäftes werden mit 1,3 Prozent versteuert, auf die Emissionen der Schiffe und Bohrplattformen werden keine Umweltabgaben bezahlt, für die Schiffsmannschaften gibt es steuerliche Begünstigungen, der Schiffsbau wurde jahrelang subventioniert - ja, in vielen Bereichen der dänischen Gesetzgebung spricht man von einer eigenen Lex Möller."
5,1 Milliarden Kronen, umgerechnet rund 700 Millionen Euro, aber sind in Dänemark keine Kleinigkeit. Zumal in Zeiten, so der Vorsitzende der oppositionellen Grünen, Villy Sövndal, in denen überall, zumal bei den Sozialbudgets gekürzt würde.
Minister Flemming Hansen nimmt die Angelegenheit gelassen, auch wenn er dem Parlament gestern Rede und Antwort stehen musste. Gefragt, wie Maersk das aus der Nordsee geförderte und gewissermassen landeseigene Öl zu einem günstigeren als dem Marktpreis verkaufen und dem Staat somit milliardenschwere Steuerausfälle bescheren könne, zuckte er mit den Schultern:
"Schützt ein Chef sein Unternehmen gegen Kursschwankungen, und der Kurs fällt, wird er gelobt. Steigt dieser, macht man Verluste und das Murren ist groß."