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Sanktionen
"Heißsporne in der US-Regierung haben den Iran auf dem Kieker"

Nach Ansicht des Politikwissenschaftlers Michael Werz gibt es derzeit einige Einflüsse, "die im Moment die Politik des Weißen Hauses in die falsche Richtung führen". Die Sanktionen gegen den Iran seien übertrieben, sagte das Vorstandsmitglied der Atlantik-Brücke im DLF. Die aktuelle Entwicklung sei für keines der beteiligten Länder ein guter Schritt.

Michael Werz im Gespräch mit Daniel Heinrich |
    Donald Trump, Reince Priebus, Mike Pence, Sean Spicer und Michael Flynn im Oval Office während eines Telefongesprächs mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin.
    US-Präsident Donald Trump im Oval Office während eines Telefonats mit Russlands Präsidenten Putin. (dpa-Bildfunk / AP / Andrew Harnik)
    Werz sagte, einige Heißsporne in der Trump-Regierung hätten den Iran "auf dem Kieker". Zudem sei zu hören, dass die saudische Regierung dem US-Präsidenten "Honig ums Maul geschmiert" und ihn dann gebeten habe, gegen die iranische Vormachtstellung in der Region vorzugehen.
    Der Politikwissenschafter Michael Werz
    Der Politikwissenschaftler Michael Werz ist Vorstandsmitglied der Atlantik-Brücke (imago stock&people)
    Der Mitarbeiter des Center for American Progress betonte, die Sanktionen gegen den Iran seien übertrieben, "weil wir uns momentan in einer Situation befinden, in der sich der Iran im Großen und Ganzen entsprechend der im Nuklearabkommen fixierten Regeln verhält". Es gebe aber auch in Teheran ablehnende Positionen, so dass sich beide Seiten gegenseitig aufwiegeln könnten. Werz erklärte, das sei insbesondere für die europäischen Gesellschaften kein guter Schritt.
    "Sehr viel Sprengstoff"
    Mit Blick auf Donald Trump sagte der Politikwissenschaftler, er verlasse sich nur auf einen kleinen Beraterkreis. Selbst Kabinettsmitglieder seien über Beschlüsse nicht informiert. "Was uns in Washington am meisten Sorgen macht, ist, dass die wichtigsten Institutionen innerhalb des Weißen Hauses, wenn es um Internationale und Sicherheitspolitik geht, nicht wirklich wahrgenommen werden", sagte Werz.
    Auf Dauer könne Trump aber nicht per Dekret regieren. Es gebe aber noch "sehr viel Sprengstoff und auch Dinge, die dann die Europäer ausgleichen werden müssen, um das internationale System stabil zu halten."
    Das Gespräch können Sie sechs Monate lang nach der Sendung nachhören.