"Es wird derzeit eine Materialsammlung erstellt, die Polizei recherchiert intern", zitiert die Süddeutsche Zeitung einen nicht genannten Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft. Die Behörden wollen demnach prüfen, wie interne Berichte an die Öffentlichkeit gelangen konnten. Darunter auch der eines Führers einer Einsatzhundertschaft.
Rechte Seiten nutzten den Text
In dem Bericht waren Passagen zu lesen, die die Diskussion über Flüchtlinge in Deutschland veränderten. "Im Einsatzverlauf erschienen zahlreiche weinende und schockierte Frauen/Mädchen bei den eingesetzten Beamten und schilderten von sex. Übergriffen durch mehrere männliche Migranten/ -gruppen", schrieb der Beamte. Außerdem zitierte er Verdächtige, die zur Polizei gesagt haben sollen: "Ich bin Syrer, ihr müsst mich freundlich behandeln! Frau Merkel hat mich eingeladen." Beamte wurden demnach durch enge Menschenringe daran gehindert, zu Hilferufenden vorzudringen.
"Geschädigte/Zeugen wurden vor Ort, bei Nennung des Täters bedroht oder im Nachgang verfolgt", heißt es dort außerdem. Zudem wurden die Nationalitäten von überprüften Personen genannt. Der Text verbreitete sich schnell über soziale Netzwerke, rechte Seiten machten ihn sich zu nutze, um die Debatte zu prägen.
Druck innerhalb der Polizei gestiegen
Die Süddeutsche Zeitung berichtet unter Berufung auf Beamte, dass in der Kölner Polizei der interne Druck gestiegen sein soll. Vorgesetzte hätten deutlich gemacht, dass keine Ermittlungsergebnisse mehr an die Öffentlichkeit gelangen dürften.
Die Kölner Polizei wurde damals auch von Bundesinnenminister Thomas de Maizière und auch von dem nordrhein-westfälischen Innenminister Ralf Jäger stark kritisiert.
(nch/tgs)