"Eine Möglichkeit, zum Beispiel wenn mich jemand verfolgt, wäre: Stehen zu bleiben, sich umzudrehen und zu schreien: Hauen Sie ab, ich kenne Sie gar nicht. Das macht Eindruck, das sorgt für Aufmerksamkeit, Menschen schauen sich um und häufig ist es so, dass eine Lage in dem Moment schon geklärt ist."
Ein Selbstbehauptungsseminar heute Morgen an der TU Braunschweig. Seit im vergangenen Jahr eine Bedienstete der Hochschule auf dem Campus vergewaltigt wurde, fühlen sich viele Studentinnen und Mitarbeiterinnen nicht mehr sicher, wenn sie abends allein auf dem Gelände unterwegs sind. Die TU hat reagiert, die Beleuchtung und das Schließsystem verbessert und versucht mit Präventionskursen für Universitätsangestellte Überfälle zu verhindern. Gewalt und kriminelle Übergriffe – an vielen Hochschulen nehmen solche Vorfälle zu, sagt Martin Bollmeier, Sicherheitsbeauftragter an der TU Braunschweig. Zum einen, weil es auf dem Campus immer anonymer zuginge, zum anderen, weil manchmal auch die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen fehlten, gibt Bollmeier zu.
"Wir hatten früher sehr viele Pförtner, die dann im Zweifelsfall schnell mal gerufen werden konnten, die sind im Laufe der Zeit aber in den Ruhestand gegangen, die sind nicht mehr da und haben heute einen Wach- und Schließdienst. Aber der Wach- und Schließdienst hat auch Aufgaben, ist also nicht immer erreichbar, deswegen ist das so ein kleines Loch, in das die Universität da hineingefallen ist und das wir jetzt auszufüllen versuchen."
Eine Aufgabe für die Sicherheitsbeauftragten, die an jeder Hochschule gesetzlich vorgeschrieben sind. Einige von ihnen nehmen derzeit an einer Tagung des Hochschulinformationssystems HIS teil, die bis morgen in Braunschweig stattfindet. Dabei geht es um viele Aspekte der Sicherheit: Arbeitsschutz, Umgang mit Gefahrenstoffen, Gebäudesanierung bis hin zur Prävention von Amokläufen. Nach einer Studie der Unfallkassen verunglücken gerade mal 40 von 1000 Hochschulmitarbeitern und sogar nur zehn von 1000 Studierenden an der Hochschule – im Vergleich zu anderen Berufsgruppen sehr wenige. Die Sicherheit auf dem Campus sei gut organisiert, sagt Joachim Müller vom HIS.
"Die Herausforderung ist aber, an Hochschulen mit ihren ganz besonderen Arbeits- und Studienbedingungen eine Art Sicherheitskultur zu schaffen, die auch langfristig wirkt und dann von einer Person auf die andere weiter getragen wird, auch wenn eben Personal und Studierende sehr häufig die Organisation wieder verlassen."
Dass viele Dozenten und wissenschaftliche Mitarbeiter nur wenige Jahre an den Hochschulen beschäftigt würden, sei ein großes Problem bei der Unfallverhütung – sagt auch Rainer Schmutnig von der Landesunfallkasse Niedersachsen. Dadurch ginge viel Know-how verloren, das sich längerfristig angestellte Kollegen früher über die Jahre erworben hätten. Schmutnig plädiert deshalb dafür, feste Standards und Regelungen in Sachen Sicherheit festzulegen, die für alle an den Hochschulen verbindlich seien.
"Das heißt, dass kein Professor neu berufen wird, ohne dass er in diesen Fragen unterwiesen und informiert wird, dass kein wissenschaftlicher Arbeiter beschäftigt wird, ohne sich damit auseinanderzusetzen und letztendlich – und das ist uns das Wichtigste – zukünftig müssen Sicherheitsinhalte, auch der Gesundheitsschutz Bestandteil der Ausbildung der Studierenden sein."
Ein zunehmendes Problem in Sachen Gesundheitsschutz stellen an Hochschulen auch veraltete Gebäude dar. Asbest, Schimmel oder fehlendes Sicherheitsglas machen Räume oder ganze Häuser unbenutzbar. Ist eine Sanierung nicht zwingend vorgeschrieben, könnten sich viele Hochschulen aufgrund leerer Kassen eine Instandsetzung oftmals nicht leisten, sagt der Experte von der Landesunfallkasse.
"In der Praxis ist das sehr, sehr problematisch. Stellen Sie sich vor, wenn ein Audimax oder andere große Vorlesungseinrichtungen gesperrt werden müssen – Hochschulen suchen zum Teil bei Privatanbietern Ersatzmöglichkeiten bis hin zu Anmietung von Kinosälen, weil der Betrieb muss ja weiter laufen. Das ist nicht einfach."
Übrigens – die wenigsten Unfälle passieren laut Studie im Labor, nur ein Prozent der Gesamtunfälle. Wesentlich gefährlicher: der Weg zur und von der Hochschule. Am häufigsten verunglückten dabei die Radfahrer.
Ein Selbstbehauptungsseminar heute Morgen an der TU Braunschweig. Seit im vergangenen Jahr eine Bedienstete der Hochschule auf dem Campus vergewaltigt wurde, fühlen sich viele Studentinnen und Mitarbeiterinnen nicht mehr sicher, wenn sie abends allein auf dem Gelände unterwegs sind. Die TU hat reagiert, die Beleuchtung und das Schließsystem verbessert und versucht mit Präventionskursen für Universitätsangestellte Überfälle zu verhindern. Gewalt und kriminelle Übergriffe – an vielen Hochschulen nehmen solche Vorfälle zu, sagt Martin Bollmeier, Sicherheitsbeauftragter an der TU Braunschweig. Zum einen, weil es auf dem Campus immer anonymer zuginge, zum anderen, weil manchmal auch die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen fehlten, gibt Bollmeier zu.
"Wir hatten früher sehr viele Pförtner, die dann im Zweifelsfall schnell mal gerufen werden konnten, die sind im Laufe der Zeit aber in den Ruhestand gegangen, die sind nicht mehr da und haben heute einen Wach- und Schließdienst. Aber der Wach- und Schließdienst hat auch Aufgaben, ist also nicht immer erreichbar, deswegen ist das so ein kleines Loch, in das die Universität da hineingefallen ist und das wir jetzt auszufüllen versuchen."
Eine Aufgabe für die Sicherheitsbeauftragten, die an jeder Hochschule gesetzlich vorgeschrieben sind. Einige von ihnen nehmen derzeit an einer Tagung des Hochschulinformationssystems HIS teil, die bis morgen in Braunschweig stattfindet. Dabei geht es um viele Aspekte der Sicherheit: Arbeitsschutz, Umgang mit Gefahrenstoffen, Gebäudesanierung bis hin zur Prävention von Amokläufen. Nach einer Studie der Unfallkassen verunglücken gerade mal 40 von 1000 Hochschulmitarbeitern und sogar nur zehn von 1000 Studierenden an der Hochschule – im Vergleich zu anderen Berufsgruppen sehr wenige. Die Sicherheit auf dem Campus sei gut organisiert, sagt Joachim Müller vom HIS.
"Die Herausforderung ist aber, an Hochschulen mit ihren ganz besonderen Arbeits- und Studienbedingungen eine Art Sicherheitskultur zu schaffen, die auch langfristig wirkt und dann von einer Person auf die andere weiter getragen wird, auch wenn eben Personal und Studierende sehr häufig die Organisation wieder verlassen."
Dass viele Dozenten und wissenschaftliche Mitarbeiter nur wenige Jahre an den Hochschulen beschäftigt würden, sei ein großes Problem bei der Unfallverhütung – sagt auch Rainer Schmutnig von der Landesunfallkasse Niedersachsen. Dadurch ginge viel Know-how verloren, das sich längerfristig angestellte Kollegen früher über die Jahre erworben hätten. Schmutnig plädiert deshalb dafür, feste Standards und Regelungen in Sachen Sicherheit festzulegen, die für alle an den Hochschulen verbindlich seien.
"Das heißt, dass kein Professor neu berufen wird, ohne dass er in diesen Fragen unterwiesen und informiert wird, dass kein wissenschaftlicher Arbeiter beschäftigt wird, ohne sich damit auseinanderzusetzen und letztendlich – und das ist uns das Wichtigste – zukünftig müssen Sicherheitsinhalte, auch der Gesundheitsschutz Bestandteil der Ausbildung der Studierenden sein."
Ein zunehmendes Problem in Sachen Gesundheitsschutz stellen an Hochschulen auch veraltete Gebäude dar. Asbest, Schimmel oder fehlendes Sicherheitsglas machen Räume oder ganze Häuser unbenutzbar. Ist eine Sanierung nicht zwingend vorgeschrieben, könnten sich viele Hochschulen aufgrund leerer Kassen eine Instandsetzung oftmals nicht leisten, sagt der Experte von der Landesunfallkasse.
"In der Praxis ist das sehr, sehr problematisch. Stellen Sie sich vor, wenn ein Audimax oder andere große Vorlesungseinrichtungen gesperrt werden müssen – Hochschulen suchen zum Teil bei Privatanbietern Ersatzmöglichkeiten bis hin zu Anmietung von Kinosälen, weil der Betrieb muss ja weiter laufen. Das ist nicht einfach."
Übrigens – die wenigsten Unfälle passieren laut Studie im Labor, nur ein Prozent der Gesamtunfälle. Wesentlich gefährlicher: der Weg zur und von der Hochschule. Am häufigsten verunglückten dabei die Radfahrer.