Sichere Herkunftsländer

Verschlusssache: Bosnien-Herzegowina

Blick über einen Teil der Stadt Srebrenica mit mehrstöckigen Wohnblocks, aufgenommen am 15.11.2006. Srebrenica liegt in Bosnien-Herzegowina, nordöstlich von Sarajewo nahe der Grenze zu Serbien und gehört heute zur Republika Srpska.
Die Stadt Srebrenica in Bosnien-Herzegowina © picture alliance / dpa / Matthias Schrader
Von Rainer Schwochow · 30.05.2017
Seit 2014 gilt Bosnien-Herzegowina für die Bundesrepublik Deutschland als sicheres Herkunftsland. Ein interner Lagebericht des Auswärtigen Amtes über die politische Situation des Balkanstaates zeichnet ein anderes Bild. Für die Öffentlichkeit zugänglich ist lediglich eine Fassung mit vielen geschwärzten Stellen.
Die Begegnungen mit Menschen in Bosnien bestätigt, was hinter den schwarzen Balken geschrieben steht: Ethnische und religiöse Diskriminierung, Verfolgung und Korruption gehören zum Alltag im Land. Aber das scheint noch das geringere Problem zu sein: Viele Menschen haben jegliches Vertrauen in den Staat verloren und wollen ihre Heimat verlassen.
Wie sehen deutsche Politiker das sichere Herkunftsland? Ist das Engagement der Weltgemeinschaft nach dem Friedensvertrag für Bosnien am Ende gescheitert?
Produktion: DLF 2017