Handys sind an vielen Schulen verboten, so wie bei diesen Schülern aus Herne:
"Wir gehen immer in den Medienraum, aber Handy ist untersagt."
"Ich finde, ein Handy ist sehr nützlich."
"Ich finde ein Handy lenkt sehr stark ab. Das ist auch doof."
"Ich finde, ein Handy ist sehr nützlich."
"Ich finde ein Handy lenkt sehr stark ab. Das ist auch doof."
Der Umgang mit Computern wird bis heute zumeist nur in besonderen Unterrichtseinheiten im Computerraum gelehrt. Laut internationalen Erhebungen lässt sich feststellen, dass deutsche Schüler bei Vergleichen der Medienkompetenz beim Einsatz von Computertechnologien weit zurückliegen. Deutlich hinter dem internationalen Mittelwert, dem Durchschnitt aller OECD Länder auch dem Mittelwert der EU-Länder. Besonders ausgeprägt ist diese Kompetenzschwäche bei nicht-gymnasialen Schulwegen. Die sinnvolle Nutzung von Smartphones und Tablets könnte das verändern, sagt Schulforscher Richard Heinen vom Learning-Lab der Universität Duisburg Essen:
"Wir haben früher die Computerräume gehabt, die waren weit weg, deswegen sind die nicht oft genutzt worden. Wichtig ist, dass digitale Medien in den Händen der Kinder sein sollen. Das kriegen wir hin, indem wir Geräte von den Kindern auch nutzen. "
Dafür ist es notwendig, dass an den meisten Schulen gültige Handyverbot aufzuheben. So auch an der Sekundarschule von Lehrerin Katja Pannen in Straelen-Wachtendonk am Niederrhein.
"Es wird immer gesagt, was alles passieren kann, um sich selber zu schützen."
Unterstützung der Uni Duisburg-Essen
Die stellvertretende Schulleiterin will damit nun brechen. Statt private Handys von Schülern zu verbieten, will sie mit Unterstützung der Uni Duisburg-Essen die Mini-Computer nun in den alltäglichen Unterricht einbauen.
"Unser Ansatz ist, wir müssen die Kinder so schulen, dass sie nicht in einem geschützten Umfeld aufwachsen und dann kommen sie raus und können damit nicht umgehen."
Die Endgeräte, Smartphones, Tablets oder Laptop hat heutzutage fast jeder Schüler. Mit finanzieller Hilfe des Schulträgers wurde auch die Schule aufgerüstet.
"Wir haben beide Schulstandorte mit WLAN. Eine Steuergruppe soll jetzt in diesem Halbjahr in Pilotklassen die eigenen Geräte in den Unterricht mit einbinden."
Es gibt aber viele Vorbehalte gegen die Nutzung von privaten Geräten wie Handys. Sie reichen von sozialer Vereinsamung, Ausgrenzung und Mobbing über Ablenkung vom Unterricht bis zum Schummeln bei Prüfungen. Aus Sicht des Bildungsforschers Heinen müssen die Unterrichtskonzepte überarbeitet werden.
"Ein Lehrer sagt: Englisch, Interpretation Shakespeare. Die gehen ins Netz und schreiben mir das in die Klausur. Geschummelt. Erweiterung der Prüfung: Gehe ins Netz, suche 2 Interpretationen und vergleiche sie."
Alltägliche Minicomputer
Die Minicomputer sollen an den beteiligten Projektschulen in sechs Kommunen in NRW alltäglich im normalen Unterricht eingesetzt werden. Zum Recherchieren, Dokumentieren mit Fotos, Speichern von Ergebnissen oder berechnen von Formeln. Die Kosten für die Eltern liegen dabei nicht wesentlich höher, als beispielsweise die Preise für die grafischen Taschenrechner in der Oberstufe, sagt Heinen.
"Ich arbeite mit einer Schule in Leipzig. Entweder muss ich den Eltern klar machen, dass sie 170 Euro für einen Taschenrechner bezahlen oder 250 Euro für ein Notebook, mit dem ich mehr kann als mit dem Taschenrechner und die Software bekomme ich gratis dazu."
Es bleiben aber noch viele Fragen offen. Zum Beispiel, ob die privaten Geräte gegen Diebstahl, Vandalismus und Defekte in der Schule versichert sind oder geschützt werden können. Die Antworten soll das Projekt erbringen.