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Sommermärchen-Skandal
"Der DFB hat nicht proaktiv mit den Behörden gearbeitet"

In der Aufklärung der Sommermärchen-Affäre beschwert sich die Frankfurter Staatsanwaltschaft über mangelnde Kooperation des DFB. Auch Thomas Kistner vermisst die von der neuen Führung versprochene neue Transparenz: "Da wird alter Wein in neuen Schläuchen serviert", sagte der Sportredakteur der Süddeutschen Zeitung im DLF.

Thomas Kistner im Gespräch mit Philipp May |
    Der Journalist Thomas Kistner
    Journalist Thomas Kistner berichtet für die Süddeutsche Zeitung unter anderem über die Sommermärchen-Affäre. (imago stock & people)
    Grund der aktuellen Kritik am DFB ist eine verschlüsselte Datei aus den Unterlagen des ehemaligen Vize-Verbandsgeneralsekretärs, die den Namen einer der Schlüsselfiguren im WM-2006-Skandal trägt: "Komplex Jack Warner". Diese Datei sei zwar im Schlussreport der Kanzlei Freshfields erwähnt worden, die der DFB mit einer Untersuchung zu Ungereimtheiten im Zuge der WM-Vergabe 2006 beauftragt hatte - allerdings nur in einer Fußnote.
    "Der DFB hat nicht proaktiv mit den Behörden gearbeitet", sagte Thomas Kistner in der Sendung "Sport am Samstag". Erst im Zuge journalistischer Recherchen sei die Datei schließlich nun an die ermittelnde Frankfurter Staatsanwaltschaft ausgehändigt worden. Von der "neuen Transparenz", die der neue DFB-Chef Reinhard Grindel versprochen habe, könne nach Einschätzung von Kistner keine Rede mehr sein.

    Das gesamte Gespräch können Sie nach der Sendung mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.