In der Bundespolitik und in der Bundes-SPD habe zuletzt niemand aus NRW eine herausragende Rolle gespielt, so Florack weiter. Man habe mühsam nach Personen gesucht, die man etwa in die Bundesregierung schicken könne. "Dass jetzt Svenja Schulze für den Landesverband in das Bundeskabinett eingetreten ist, ist ja auch kein Zeichen einer wahnsinnigen Stärke, weil sie sich aufgedrängt hätte, sondern eher eine Überraschung", sagte der Politikwissenschaftler der Universität Siegen.
"Der sichere Weg ins landespolitische Nirwana"
Auch mit den jüngsten Personalentscheidungen habe sich die NRW-SPD keinen Gefallen getan. Der weitgehend unbekannte Sebastian Hartmann soll neuer Landesparteivorsitzender werden, der frühere Justizminister Thomas Kutschaty wurde überraschend zum Fraktionsvorsitzenden im Düsseldorfer Landtag gewählt. "Eigentlich ist es der sichere Weg ins landespolitische Nirwana, den Landesvorsitz vom Fraktionsvorsitz zu trennen", so Florack. Die Wahrnehmbarkeit der SPD gerate damit unter Druck, denn wer mit zwei Stimmen spreche, werde dann eher gar nicht mehr gehört. "Das ist eine missliche Lage, in die sich die SPD da strategisch gebracht hat."