Wenn von Gerechtigkeit die Rede sein soll, meint der Soziologe Heinz Bude, müssen zunächst die eklatanten Ungleichheits-Verhältnisse in dieser Gesellschaft aufgezeigt werden.
Das globale Wirtschaften habe Deutschland zwar zum reichsten Staat Europas gemacht, aber auch Opfer gefordert, vor allem im Mittelstand, sagte der Soziologe Heinz Bude im DLF. Er konstatiert "Entheimatungsgefühle", die sich in Frustration über den Staat ausdrücken können wie in der Abwendung von den Volksparteien und seine Repräsentanten oder Ressentiment gegenüber Fremden.
Und die De-Industrialisierung mit all ihren Begleiterscheinungen für die Beschäftigten schreitet weiter fort. Heinz Bude konstatiert "Entheimatungsgefühle", die sich in Frustration über den Staat und seine Repräsentanten ebenso ausdrücken können wie in der Abwendung von den Volksparteien oder einem diffusen Ressentiment gegenüber Fremden.
Bude ist Professor für Makrosoziologie an der Universität Kassel. Er hat seine Befunde und Diagnosen immer wieder in Büchern wie "Gesellschaft der Angst" oder "Bildungspanik. Was unsere Gesellschaft spaltet" veröffentlicht. In unserer Reihe zum Thema "Gerechtigkeit" hat Karin Fischer mit Heinz Bude über Ungleichheit, Unzufriedenheit und deren Folgen gesprochen.
Sie können das Gespräch sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.
