Nach seinem Amtsantritt vor anderthalb Jahren war es der erste Besuch des DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach im Sportausschuss des Bundestags – der weiter die Öffentlichkeit aussperrt. Eine Stunde hatte Niersbach den Parlamentariern eingeräumt. Frage- und Antwortzeit wurde nach Fraktionsstärke festgelegt, so dass der Opposition, also Linken und Grünen, gerade einmal je sieben Minuten blieben. Niersbach bekräftigte noch einmal die Bewerbungsabsichten des DFB für die Europameisterschaft 2024.
"Daran ändert sich auch nichts. Das ist bei einem Spitzengespräch Sport auch beim Bundesinnenminister hinterlegt, als Thomas de Maizière dieses Ressort wieder übernommen hat."
"Karten frühzeitig auf den Tisch gelegt"
Trotz der Ambitionen des Deutschen Olympischen Sportbundes, sich mit Berlin oder Hamburg für die Olympischen Spiele im selben Jahr zu bewerben, werde man an einer Bewerbung festhalten, so Niersbach.
"Es ist auch von keiner Seite je gesagt worden: 'Zieht ihr eventuell die Euro '24, das Interesse zurück.' Nochmals: Wir haben unsere Karten frühzeitig auf den Tisch gelegt und bleiben auch bei diesem Ziel."
EM und Olympia - dieses Szenario gilt als ausgeschlossen
Das Deutschland sowohl für die Fußball-EM und die Olympischen Spiele den Zuschlag erhält, gilt als nahezu ausgeschlossen im Weltsport.
Kein Hindernis, so die sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Michaela Engelmeier.
"Wir finden beides klasse, also beide Bewerbungen für unser Land – sowohl die Fußball-EM wie auch die Olympiabewerbung. Die sollen beide Bewerbungen einreichen und sollen zusehen, was dabei rauskommt."
Doch Bewerbungen kosten viel Geld – eine mögliche Olympiabewerbung etwa 50 Millionen Euro. Auch aus Kostengründen stellt sich die Frage, ob der DOSB an seinen Olympiaambitionen für 2024 festhalten oder sie lieber beerdigen sollte. Nach der Präsidiumssitzung Ende Oktober will sich der Sportbund dazu weiter erklären.