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Sportförderung
Reform für mehr Medaillen

Zuletzt verfehlte der deutsche Sport bei den Olympischen Spielen seine Medaillenziele. Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat schon vor Monaten angekündigt, die Förderung des Spitzensports zu reformieren. Ein Gremium mit Vertretern aus Politik und Sport soll ein Konzept dazu vorlegen - heute kamen die Mitglieder zur konstituierenden Sitzung zusammen.

Von Robert Kempe |
    Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU, r) und der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Alfons Hörmann, geben 11.03.2015 in Berlin eine Pressekonferenz.
    Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (re.) und DOSB-Präsident Alfons Hörmann sind in einem einig: Beide wollen mehr Olympia-Medaillen für Deutschland. (picture alliance / dpa / Felix Zahn)
    Bereits vor der ersten Sitzung schürte Bundesinnenminister Thomas de Maizière die Erwartungen an das Gremium, zu dem neben Vertretern des Bundesinnenministeriums und des Deutschen Olympischen Sportbunds auch ehemalige Sportler wie Maria Höfl-Riesch oder Schwimm-Olympiasieger Michael Groß gehören. Die Förderstrukturen, so de Maizière sollen auf den Prüfstand gestellt werden:
    "Wir wollen heute einen Weg beginnen, der die Sportnation Deutschland wieder zurück in die Weltspitze der anderen Nationen führt. Da wo wir waren und da wo wir nach unserer Auffassung hingehören. Wenn der Steuerzahler Geld für die Förderung des Spitzensports ausgibt, dann ist es auch richtig, einen Zusammenhang zwischen Förderung und Leistung herzustellen."
    Heißt im Klartext: Mehr Medaillen bei Olympia. Das ist am Ende die Währung, die bei Sportfunktionären und Politikern zählt. Dabei soll es bleiben. Bei den Olympischen Spielen in London und Sotschi verfehlte der Deutsche Olympische Sportbund seine Medaillenziele um Längen. Bisher rief der DOSB danach regelmäßig nach mehr Geld. 155 Millionen Euro erhält der Spitzensport vom Innenministerium in diesem Jahr. Intensiv will man nun auch die Schwächen und Stärken der eigenen Verbandsförderung diskutieren, sagt DOSB-Präsident Alfons Hörmann: "Wenn man sich das ein oder anderer in unserer Struktur ansieht, dann kann man nur feststellen, dass vieles von der Tradition lebt, das vieles aus der Vergangenheit schlichtweg immer weitergeschrieben, aber an mancher Stelle zu wenig konsequent selbstkritisch hinterfragt wurde."
    Nach den Olympischen Spielen in Rio will man die ersten Reformen präsentieren. Noch ist man nicht konkret, nur das ist klar: Die Strukturen sollen straffer und effizienter werden. Ein Jahrzehnt, so Hörmann, müsse man einplanen, bis sie erste Früchte tragen. Vor dem Hintergrund einer möglichen deutschen Olympiabewerbung für die Spiele 2024 sei jetzt genau der richtige Zeitpunkt für Veränderungen, stimmt auch der Bundesinnenminister ein.
    "Wir wollen gute Gastgeber sein. Und wir wollen eine gute Rolle als Gastgeber auch im Spitzensport spielen. Deswegen ist die Olympiabewerbung und der Zeitraum bis dahin genau der richtige Zeitpunkt, die Förderung zu betrachten und anschließend umzustellen, dass wir, wenn wir dann Gastgeber von Olympischen Spielen sind, mit Medaillen in jeder Weise glänzen können."
    Olympische Spiele in Deutschland 2024. Die Chancen dafür sind äußerst gering. Für die Umsetzung der Reformen kann der Sportbund wohl schon jetzt mehr Zeit einplanen.