Vor diesem Hintergrund gelte der Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten als eine Art Hoffnungsträger, mit dem eine politische Wende tatsächlich gelingen könne. Entscheidender Vorteil sei zudem, dass Schulz nicht der Großen Koalition und damit dem politischen Establishment angehöre, betonte Aust. Außerdem würde er Probleme nicht wegreden, sondern offen und konkret ansprechen und damit viele Menschen erreichen. Das gelte nicht nur für die Arbeitnehmer, "sondern er spricht Leute an, die aus eigenen Interessen Politker wählen."
"Steinbrück schwebte in anderen Regionen"
Als Person wirke Schulz sehr authentisch. Das habe mit seiner Art des Auftretens zu tun, "aber natürlich auch mit seiner Vergangenheit", sagte Aust. Peer Steinbrück sei hingegen "in anderen Regionen" geschwebt. Aust sagte, er selbst sei von der großen Zustimmung für Schulz ebenfalls überrascht. Er glaube aber, dass der Grund dafür sei, dass die "Leute mit der Kanzlerin im Wesentlichen durch sind".
SPD-Sonderparteitag in Berlin
Die SPD will heute auf einem Sonderparteitag in Berlin Schulz zum neuen Parteivorsitzenden wählen. Zugleich soll der frühere EU-Parlamentspräsident auch offiziell als Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten bestätigt werden. Der bisherige Parteichef Gabriel hatte Ende Januar bekanntgegeben, dass er zugunsten von Schulz auf Vorsitz und Kanzlerkandidatur verzichten wolle. Seitdem haben sich die Umfragewerte für die Sozialdemokraten deutlich verbessert.
Das vollständige Gespräch können Sie hier sechs Monate lang als Audio on demand nachhören.