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Syrien-Einsatz
Menschenrechtler kritisieren Russland

In Syrien sind Regierungstruppen offenbar auf dem Vormarsch. Derzeit soll es wieder starke Gefechte zwischen syrischer Armee und Rebellen geben. Russland flog unterdessen weitere Luftangriffe. Menschenrechtler werfen Moskau vor, für den Einsatz geächteter Waffen in Syrien verantwortlich zu sein.

    Ein russischer Bomber vom Typ SU-34 bei einem Einsatz über Syrien.
    Ein russischer Bomber vom Typ SU-34 bei einem Einsatz über Syrien. (picture alliance / dpa)
    Gleich in mehreren Regionen Syriens sind Regierungstruppen und oppositionelle Kämpfer in starke Gefechte verwickelt. Besonders betroffen ist nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte Zentralsyrien mit den Provinzen Hama und Idlib. Kämpfe gebe es zudem an der Mittelmeerküste. Dort habe auch die russische Luftwaffe Angriffe geflogen.
    Die syrische Armee hatte in dieser Woche eine Bodenoffensive begonnen, die von Moskau aus der Luft unterstützt wird. Unter anderem nahmen Regierungstruppen den strategisch wichtigen Ort Atschan ein.
    Das russische Verteidigungsministerium erklärte heute, mehr als 60 Ziele in verschiedenen Provinzen angegriffen zu haben. Nach Angaben der russischen Armee handelt es sich in allen Fällen um Stellungen der Terrorgruppe IS. Die USA werfen Russland dagegen vor, mit den Angriffen kaum IS-Stellungen, sondern vor allem moderate syrische Rebellengruppen zu treffen.
    Hinweise auf Einsatz von Streubomben
    Die Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" hat Hinweise darauf, dass geächtete Streubomben in Syrien eingesetzt werden. Darauf würden Erkenntnisse vom 4. Oktober aus einem Dorf nahe der Stadt Aleppo hindeuten. HRW vermutet, dass Streubomben russischer Bauart eingesetzt wurden. Sie seien entweder von Russland selbst eingesetzt worden oder Moskau habe sie an die syrische Armee geliefert, so HRW.
    Streubomben sind international geächtet. Die Bomben platzen auf und verteilen weitere kleine Sprengköpfe auf einem großen Gebiet. Einige bleiben als Blindgänger zurück und sind so auch eine Gefahr für die Zivilbevölkerung.
    (pr/kis)