Gestreikt werden soll laut GdL wieder bundesweit – und zwar ab Montag 15 Uhr im Güterverkehr und ab Dienstagnacht 2 Uhr auch im Personenverkehr. Betroffen sein wird laut Lokführergewerkschaft der Regional- und Fernverkehr, aber auch die S-Bahnen, die von der Deutschen Bahn zum Beispiel in Berlin, Frankfurt oder München betrieben werden.
Die Arbeitsniederlegungen sollen bis Sonntagmorgen 9 Uhr dauern. 127 Stunden Dauerstreik alleine im Personenverkehr, das wäre der bislang längste Streik in der Geschichte der Bahn AG. Die GdL hatte einen derart langen Arbeitskampf nach dem letzten Tarifangebot der Bahn am vergangenen Donnerstag bereits angekündigt. Dieses Angebot hatte die Gewerkschaft zurückgewiesen. Grundsätzliche Streitfragen, wie die Bezahlung der Lokrangierführer seien ungeklärt. Außerdem gebe es nach wie vor beispielsweise keine Vorschläge zur Absenkung der Arbeitszeit oder zur Begrenzung von Überstunden.
Unklar bliebe auch, ob die GdL künftig wirklich unabhängig von der deutlich größeren Eisenbahnergewerkschaft EVG Tarifverträge für Lokführer, Zugbegeleiter und Bordgastronomen aushandeln könne. GdL-Chef Weselsky warf der Bahn vor kein wirkliches Interesse an einer Einigung zu haben. Neue Verhandlungen machten daher momentan keinen Sinn. Das Angebot der Bahn umfasste Lohnsteigerungen in zwei Stufen ab dem 1. Juli um insgesamt 4,7 Prozent plus eine Einmalzahlung über insgesamt 1.000 Euro bis 30. Juni. Bahn-Personalvorstand Weber verglich das Angebot der Höhe nach mit den Tarifabschlüssen im öffentlichen Dienst.
Die Bahn kündigte über den Nachrichtendienst Twitter für Bahnreisende baldige Informationen zu Verspätungen und etwaigen Erstattungen an.