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Terror in Paris
Polizei identifiziert erste Attentäter

Die Terrorgruppe IS hat sich zu den Anschläge in Paris mit mindestens 122 Toten bekannt. Die Polizei hat einige der Attentäter identifiziert. Einer soll Franzose sein, ein anderer Syrer. Sieben Attentäter sind demnach tot. Frankreichs Präsident François Hollande sagte, das Land müsse "die angemessenen Entscheidungen treffen".

    Drei Polizisten in blauer und zwei Soldaten in olivgrüner Uniform stehen zusammen.
    Polizisten und Soldaten patrouillieren in der Nähe des Eiffelturms in Paris. (picture alliance / dpa / Guillaume Horcajuelo)
    Wer steckt hinter den Anschlägen?
    Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich in einer schriftlichen Erklärung zu den Anschlägen von Paris bekannt. In dem Schreiben ist von acht Attentätern die Rede, die für die Terrorserie am Freitagabend verantwortlich gewesen seien. Der IS begründete die Anschläge in Paris unter anderem mit den Luftangriffen, die Frankreich auf die Extremisten in deren selbst erklärten Kalifat fliege. Laut Staatsanwaltschaft wurden allerdings sieben Angreifer getötet. Sechs sollen sich selbst in die Luft gesprengt haben, ein weiterer Attentäter wurde erschossen. Bei einem der Selbstmordattentäter, der sich am Stade de France in die Luft gesprengt hatte, wurde Ermittlern zufolge ein syrischer Pass gefunden. Einen der Attentäter identifizierte die Polizei als jungen Franzosen mit Verbindungen zum islamischen Extremismus.

    Frankreichs Präsident François Hollande sagte am Samstag in einer Fernsehansprache: "Es handelt sich um einen Kriegsakt." In Bayern wurde unterdessen ein Verdächtiger festgenommen. Der Mann soll möglicherweise im Zusammenhang mit den Terroranschlägen in Paris stehen. Wie der Bayerische Rundfunk unter Berufung auf das Landeskriminalamt meldet, wurde ein 51-jähriger Mann aus Montenegro bereits vor einigen Tagen mit seinem Fahrzeug auf einer Autobahnraststätte angehalten. Die Ermittler fanden in dem PKW acht Maschinengewehre und mehrere Handgranaten. Über die Festnahme seien die französischen Sicherheitsbehörden informiert worden.
    Wo gab es Terroranschläge in der Stadt?
    Mehrere Attentäter schossen am Freitagabend in der französischen Hauptstadt wild um sich und zündeten Bomben. Sie griffen an bis zu sieben Orten gleichzeitig an. Drei Selbstmordattentäter nahmen nach offiziellen Angaben das Stade de France ins Visier, wo gerade das Fußballspiel Frankreich gegen Deutschland lief. Dort ereigneten sich mehrere Bombenexplosionen. Die anderen Attacken passierten im Osten von Paris. Weitere Ziele der Anschläge waren Bars, Restaurants und ein Einkaufszentrum.

    Die ganze Gewalt des Terrors bekamen die Besucher eines Konzerts der US-amerikanischen Band "Eagles of Death Metal" in der Konzerthalle "Bataclan" zu spüren. Dort feuerten Angreifer mit Maschinengewehren in die Menge der 1.500 Besucher. Als die Polizei den Saal stürmte, zündeten die Attentäter Sprengstoffgürtel. Mindestens 82 Menschen starben. Augenzeugen zufolge sollen die Täter sehr jung gewesen sein und "Allahu Akbar" - "Gott ist groß" - gerufen habe. Die Halle liegt nur wenige Hundert Meter von der Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo entfernt, wo es Anfang des Jahres bereits einen Terroranschlag gab.
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    Wie viel Menschen starben bei den Anschlägen?
    Bei den Anschlägen gab es mindestens 122 Tote. Ursprünglich waren höhere Opferzahlen genannt worden, dabei waren allerdings die getöteten sieben Terroristen in die Todeszahlen eingerechnet worden. Insgesamt wurden über 300 Menschen bei der Terrorserie verletzt, viele von ihnen schwer.
    Sind Deutsche unter den Opfern?
    Auch dazu liegen vonseiten des Außenministeriums keine Angaben vor. "Das Auswärtige Amt hat noch am Abend einen Krisenstab eingerichtet, der mit der Botschaft Paris und den französischen Behörden die ganze Nacht über in Kontakt stand", sagte ein Sprecher am Samstagmorgen in Berlin.
    Wie ist die Lage in Paris?
    Frankreich befindet sich im Ausnahmezustand. Präsident Hollande sprach von Terrorangriffen von einem nie dagewesenen Ausmaß. Es handele sich um einen "Kriegsakat", sagte er am Samstag. Die Straßen sind voller Polizei und das Militär wurde mobilisiert. Bereits in der Nacht zu Samstag rief die Stadtverwaltung die Bewohner dazu auf, wegen der Anschläge zuhause zu bleiben. Der Metro-Verkehr in der Stadt ist weiterhin unterbrochen. Schulen und Universitäten im Großraum Paris bleiben am Samstag geschlossen, zudem wurden sämtliche Schulreisen für das Wochenende untersagt. Die Sicherheitsmaßnahmen an den Grenzen wurden verschärft. Auch die Nachbarländer Belgien und die Niederlande reagierten auf die Anschläge und verschärften die Sicherheitsmaßnahmen an den Grenzen, den Flughäfen und im Zugverkehr. Hollande kündigte drei Tage Staatstrauer und eine Sondersitzung des Parlaments für Montag an.
    Was ist mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft?
    Das DFB-Team hat Frankreich mit einer Sondermaschine verlassen und ist in Frankfurt am Main gelandet. Die Spieler reisten anschließend in ihre Heimatorte. Bundestrainer Joachim Löw und das DFB-Team waren in der Nacht nach der 0:2-Niederlage gegen Frankreich nicht zurück ins Hotel gefahren, sondern im Stade de France geblieben. Ob das für Dienstag geplante Länderspiel gegen die Niederlande in Hannover stattfinden wird, ist zurzeit noch unklar. Bereits am Freitagvormittag war das Mannschaftshotel wegen eines Bombenalarms geräumt worden.
    Welche Reaktionen gab es?
    Weltweit reagierten Politiker mit Entsetzen und Bestürzung auf die Anschläge in Paris. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte sich am Samstagmorgen in Berlin zu den Anschlägen und sprach von einer der schrecklichsten Nächte, die Europa seit langer Zeit erlebt habe. US-Präsident Barack Obama sicherte Präsident Hollande in einem Telefonat "unerschütterliche und standhafte" Unterstützung zu. "Wir werden tun, was immer auch getan werden muss, um diese Terroristen zur Verantwortung zu ziehen."

    Russlands Präsident Wladimir Putin rief zum gemeinsamen "Kampf gegen das Böse" auf. Der niederländische Premierminister Mark Rutte sagte, der IS sei der Gegner. Man sei im Krieg mit dem IS - nicht mit dem Islam oder einer Religion. Papst Franziskus sprach gar vom Dritten Weltkrieg. In Syrien gab Machthaber Baschar al-Assad dem Westen eine Mitschuld für die Ausbreitung des Terrors. Die Angriffe seien untrennbar damit verbunden, was seit fünf Jahren in Syrien passiere, sagte Assad der amtlichen Nachrichtenagentur SANA.
    (sima/has/al/nza)