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Terrormiliz "Islamischer Staat"
IS handelt möglicherweise mit Organen seiner Opfer

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" finanziert ihren Kampf offenbar auch mit dem Handel von Organen. Diesen Schluss lassen Leichenfunde im Irak zu. Der UNO-Sicherheitsrat befasst sich am Abend mit dem IS-Terror in Libyen.

    Ein Mann durchsucht in einem Massengrab bei Sindschar im Irak ein Portemonnaie eines Opfers der Terrormiliz "Islamischer Staat".
    Ein Mann durchsucht in einem Massengrab bei Sindschar im Irak ein Portemonnaie eines Opfers der Terrormiliz "Islamischer Staat". (AFP / Safin Hamed)
    In Massengräbern seien in den vergangenen Wochen Leichen mit operativen Einschnitten und fehlenden Nieren gefunden worden, sagte der irakische UNO-Botschafter Mohammed Alhakim in New York. Auch habe der IS in Mossul Ärzte getötet, die sich geweigert hätten, sich an der Organentnahme zu beteiligen. Alhakim forderte den UNO-Sicherheitsrat auf, diesen Vorwürfen nachzugehen.
    "Einige der Körper, die wir gefunden haben, waren verstümmelt, einige Körperteile fehlten", sagte der Botschafter der Deutschen Presse-Agentur. Das sei "eine andere Form der Finanzierung." Bisher war lediglich bekannt, dass die Organisation Geld einnimmt unter anderem mit Lösegeldern aus Erpressungen und dem Handel mit Kulturgütern. Der Sicherheitsrat hatte in der vergangenen Woche eine Resolution verabschiedet, mit der die Finanzquellen des IS und andere Terrorgruppen im Irak und in Syrien ausgetrocknet werden sollen.
    Menschen bei lebendigem Leibe verbrannt
    Der IS machte unterdessen mit weiteren Gräueltaten Schlagzeilen. Mitglieder haben nach Angaben von Augenzeugen im Westirak 30 Zivilisten bei lebendigem Leib verbrannt. Die Opfer sollen mit Sicherheitskräften zusammengearbeitet haben. Deshalb seien sie auf diese grausame Art öffentlich hingerichtet worden, sagte ein Einwohner der Deutschen Presse-Agentur.
    Der IS-Terror ist heute Thema im UNO-Sicherheitsrat. Dann geht es um die Lage in Libyen nach der Enthauptung von 21 ägyptischen Kopten. Am Montag hatte die ägyptische Luftwaffe mutmaßliche Stellungen von IS-Dschihadisten dort bombardiert. Präsident Abdel Fattah al-Sisi wirbt für bei den Vereinten Nationen für ein gestütztes Bündnis gegen die Terrormiliz im Nachbarland Libyen.
    Konferenz gegen den Terror
    US-Präsident Barack Obama und sein Vize Joe Biden sitzen vor Presse im Oval Office, Obama im Vordergrund, von der Seite aufgenommen.
    US-Präsident Barack Obama und sein Vize Joe Biden haben Experten aus aller Welt nach Washington eingeladen. (JIM WATSON / AFP)
    Unterdessen hat in Washington eine internationale Konferenz zum Kampf gegen den gewalttätigen Extremismus begonnen. Das Treffen richtet sich nicht ausdrücklich gegen islamischen Extremismus. Allerdings steht die Konferenz unter dem Eindruck des brutalen Vorgehens des IS. Bis Donnerstag sprechen dort Vertreter aus mehr als 60 Ländern über den weltweiten Anti-Terror-Kampf. Deutschland ist mit Innenstaatssekretärin Emily Haber vertreten.
    US-Vizepräsident Joe Biden sagte zur Eröffnung der Veranstaltung, ein Sieg gegen den Extremismus sei nicht alleine mit militärischen Mitteln zu schaffen. Unter anderem müssten die Gesellschaften ihren Einwanderern eine positive Alternative zum Extremismus bieten: "Nationale Sicherheit entspringt einem Sinn für Gemeinschaft."
    (hba/tj)