Die Mutter schläft dabei ein und er fährt auf dem Strahl des Mondes durch die Straßen, den Wald bis in den Himmel fährt. Der Häwelmann wird immer als "Nimmersatt" interpretiert.
Ulrike Möltgen greift in ihren Bildern, großartig gearbeitete Collagen aus Papier, Spitze und Tuch, einen Aspekt auf, den in früheren Ausgaben ein vorangestelltes Gedicht erfüllte: Es handelt sich vor allem um die Geschichte einer unbedingten Liebe zwischen Mutter und Kind. Darüber hinaus zeigt die Künstlerin, die ein türkisfarbenes, transparentes Tuch (das "Segel" des Rollenbettchens) wie einen "roten" Faden durch das Buch laufen lässt, die verschiedenen Seiten des kleinen Jungen. Sie zeigt nicht nur seine Ungeduld, sein Drängen ("Mehr, mehr!"), sondern auch seine Neugierde, Lebensfreude und Unbedachtheit.
Ulrike Möltgen greift die poetische Atmosphäre des Märchens auf und modernisiert es durch ihre Figuren und Räume. Eine Geschichte über Grenzen, an die der Häwelmann stößt, als er sich in die Welt hinausbegibt. Eine kraftvolle, großartige, künstlerische Interpretation der Künstlerin.
Theodor Storm: "Der kleine Häwelmann"
Mit farbigen Illustrationen von Ulrike Möltgen, Insel, Berlin, 47 Seiten, 13 Euro.
Mit farbigen Illustrationen von Ulrike Möltgen, Insel, Berlin, 47 Seiten, 13 Euro.