Das Internationale Olympische Komitee wählte Muhammad Ali 1999 zum "Sportler des Jahrhunderts". In der Boxwelt wurde er nur "The Greatest" genannt - ein Titel, den Ali nach gewonnenen Kämpfen gerne selbst in die Mikrofone brüllte. Siege gab es viele: Als Einziger gewann Muhammad Ali dreimal den Titel als Weltmeister im Schwergewicht, 1960 wurde er Olympiasieger.
Sein leichtfüßiger Kampfstil und einzigartige Reflexe machten Muhammad Ali weltweit zum Mythos. Seine Ausstrahlung faszinierte Millionen. Die Kämpfe gegen Joe Frazier, Ken Norton und George Foreman waren Ereignisse, für die sich Zuschauer in aller Welt die Wecker stellten, um sie nachts im Fernsehen zu verfolgen. 1974 schlug Ali in Kinshasa den vermeintlich übermächtigen Foreman in der 8. Runde k.o. "Rumble in the Jungle" gilt bis heute als einer der besten Kämpfe überhaupt.
Unterbrochen wurde Alis Karriere zweitweilig dadurch, dass er den Kriegsdienst in Vietnam verweigerte. Er bekam deshalb eine dreijährige Sperre, kämpfte sich aber eindrucksvoll zurück.
Am 11. Dezember 1981 beendete Ali seine Karriere als Boxer - nach einer Niederlage gegen den Kanadier Trevor Berbick. Sie ging als das "Drama auf den Bahamas" in die Annalen ein, Ali verlor klar nach Punkten. Drei Jahre später erhielt er die Diagnos Parkinson. Ali, der 1964 zum Islam konvertiert war und seinen Geburtsnamen Cassius Clay daraufhin ablegte, bezeichnete die Krankheit als "Test Gottes". In den vergangenen Jahren saß er im Rollstuhl und trat nur noch selten in der Öffentlichkeit auf.
Wie ein Sprecher der Familie mitteilte, wurde Muhammad Ali gestern mit Atembeschwerden in ein Krankenhaus von Phoenix im US-Bundesstaat Arizona eingeliefert. Dort starb die Boxlegende im Alter von 74 Jahren.
Sein Gegner George Foreman sagte einmal über Muhammad Ali: "Er war größer als der Präsident der Vereinigten Staaten, der berühmteste Mensch der Welt".
(am/rei)