Im Wahlkampf hatte Donald Trump keinen Hehl gemacht daraus, dass er Klimaschutz für nachrangig hält. Er hatte sogar vor dem Wahlkampf den Klimawandel als ein chinesisches Komplott bezeichnet. Ob es Klimawandel also überhaupt gibt, hält Trump anscheinend nicht für ausgemacht:
"No, I would say that it goes up, it goes down, I think it's very much like this over the years.”
Die Temperaturen gingen manchmal hoch, manchmal runter, das habe über die Jahre viel geschwankt, so Trump im Wahlkampf. Erderwärmung, wie von einer Mehrheit der Wissenschaftler festgestellt, findet in Trumps Weltbild wie in dem vieler Republikaner, nicht statt. Präsident Obama warnte Trump vor einer Aufkündigung des Pariser Klimaschutzabkommens:
"Es wird jetzt viel von einer Kündigung des Abkommens gesprochen. Aber diesen Vertrag haben 200 Länder unterzeichnet. Und wir haben gezeigt, dass die Wirtschaft wachsen kann, und wir gleichzeitig die CO2 Emissionen senken können."
Die amerikanische Autoindustrie wachse in ungeahntem Tempo und übererfülle die Verbrauchsstandards. Selbst in Texas schlage das Wachstum der Solar- und Windindustrie alle Rekorde.
Trump will Kohleförderung ausbauen
Doch jetzt soll der Energieexperte und bekennende Klimawandel-Skeptiker Myron Ebell den Übergang der mächtigen EPA, der amerikanischen Umweltbehörde, von der Obama- zur Trump-Administration organisieren. Die EPA abzuschaffen, wie sich das viele Republikaner erträumen, ist nach Ansicht von Experten nicht einfach, in vielerlei Hinsicht nicht praktikabel, aber nicht unmöglich.
Zunächst hat Trump es aber auf Obamas "Clean Power Plan" abgesehen, der insbesondere auf die Einschränkung von Kohlekraftwerken abzielt. Wieder und wieder hatte Trump den Bergarbeitern in West-Virginia, Kentucky und Pennsylvania versprochen, die Kohleförderung auszubauen.
Die amerikanischen Umweltorganisationen laufen jetzt schon dagegen Sturm. Und der Sierra Club, die älteste Umweltorganisation, wies bereits darauf hin, dass die erneuerbaren Energien nicht nur klimafreundlich seien, sondern Wachstumsindustrien, die Arbeitsplätze schüfen. Das Argument könnte auch den designierten Präsidenten Trump überzeugen, so Barack Obama.
Trump befürwortet erneuerbare Energien als Teil eines Energiemixes
"Wir übergeben der neuen Regierung eine Energiepolitik, die nicht nur weniger Umweltverschmutzung produziert, sondern auch mehr Jobs. Der neue Präsident muss sich entscheiden, ob er das weiter verbessern will oder verschlechtern."
Trump hatte in der Tat zwar gesagt, dass er Steuervergünstigungen für die Solar- und Windindustrie für falsch halte, aber auch, dass er erneuerbare Energien als Teil eines Energiemixes befürworte, der die USA energieunabhängig mache. Was das alles für das Pariser Klimaschutzabkommen bedeutet, ist unklar. Vielleicht kommt es tatsächlich zu einem Austritt der USA. Das Thema hat für viele Republikaner einen hohen Symbolwert. Doch wie auch auf anderen politischen Gebieten ist das Verhalten Trumps in der Klimapolitik nicht vorhersagbar.