Eine "Terroristin" sei von Sicherheitskräften getötet worden, meldete die offizielle Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf den Gouverneur Istanbuls, Vasip Sahin. Der zweite Angreifer - ein Mann - sei zunächst verwundet geflohen, dann aber gefasst worden. Ein Polizist sei leicht verletzt worden.
Erst am Dienstag waren zwei Mitglieder der verbotenen linksradikalen Revolutionären Volksbefreiungspartei-Front (DHKP-C) in ein Gerichtsgebäude in Istanbul eingedrungen und hatten den prominenten Staatsanwalt Mehmet Selim Kiraz in ihre Gewalt gebracht. Nach sechs Stunden vergeblicher Verhandlungen stürmte die Polizei den Raum, die Geiselnehmer wurden getötet. Staatsanwalt Kiraz wurde so schwer verletzt, dass er auf dem Weg ins Krankenhaus starb.
Viele Festnahmen
Wie Anadolu meldete, wurden allein im südtürkischen Antalya an diesem Mittwoch 22 mutmaßliche Linksextremisten in Gewahrsam genommen. In den westtürkischen Städten Izmir und Eskisehir wurden jeweils fünf weitere Menschen festgenommen. Bei einer weiteren Polizeiaktion in Istanbul nahmen die Behörden 36 Studenten fest, die an einer Gedenkfeier für einen der Geiselnehmer teilgenommen hatten.
Die DHKP-C ist für Anschläge gegen staatliche Einrichtungen bekannt. Mehrmals hatte die Organisation dabei Selbstmordattentäter eingesetzt, so auch bei einem Anschlag auf die US-Botschaft in Ankara im Jahr 2013, bei dem der Täter einen Wachmann mit in den Tod riss.
Regierungschef Davutoglu spricht vom "Bündnis des Bösen"
Der türkische Regierungschef Ahmet Davutoglu kündigte derweil ein konsequentes Vorgehen gegen jegliche Gegner an. Er sprach von einem "Bündnis des Bösen". "Wir werden nicht in diese Falle tappen, wir werden ihnen dieses Land nicht überlassen", sagte er nach der Trauerfeier für den getöteten Staatsanwalt.
(pg/ach)