Wenn Meteorologen und Atmosphärenforscher Messkampagnen starten, bringen sie eine Armada von Instrumenten in Stellung. Dann sausen Lichtsignale und Schallimpulse gen Himmel und mancher Forscher lässt sogar einen Geist aus der Flasche: Das Gas, das da ausströmt, nennt man Tracer. Es ist inert, wie Chemiker sagen, das heißt der Stoff reagiert mit nichts und niemandem. Man setzt ihn frei, und Messstationen im Umfeld kontrollieren, wohin es ihn verschlägt. So erhält man ein Bild von den Luftströmungen am Ort ...
Mit Beginn des kommenden Monats piepst und strömt es wieder mal im Lande. Im Südwesten Deutschlands läuft von Anfang Juni bis Ende August eine der bisher aufwändigsten Messkampagnen unter freiem Himmel - das Atmosphärenforschungs-Projekt COPS (Convective and Orographically-induced Precipitation Study), koordiniert von Andreas Behrendt aus dem Institut für Physik und Meteorologie der Universität Hohenheim:
"COPS ist anerkannt von der weltmeteorologischen Gesellschaft WMO als Forschungs- und Entwicklungsprojekt des Weltwetterforschungsprogramms. Wir bekommen Unterstützung aus Amerika, Frankreich, Italien, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, das heißt das ist eine internationale Aktivität inzwischen geworden."
Eine Fülle fester Bodenmessstationen und insgesamt acht Forschungsflugzeuge machen mit. Sie werden vor allem im Juli und August in der Luft sein. Und zwar über dem Rheintal zwischen Karlsruhe und Freiburg, über dem angrenzenden Schwarzwald, der Schwäbischen Alb und den Vogesen. Immer dann, wenn sich etwas zusammenbraut in der Atmosphäre ...
"Es steckt dahinter, dass wir so genannte konvektive Niederschläge, die besonders schwer vorherzusagen sind mit den derzeitigen Wettervorhersage-Modellen, besser vorhersagen wollen. Das, was man so kennt, dass an einem heißen Sommertag, wenn dann die Atmosphäre gewisse Bedingungen erfüllt, sich eben Wolken auftürmen. Und wenn diese Wolken dann wirklich sich weiter ausbreiten, bekommt man eben Gewitter. Und diese Gewitter wollen wir untersuchen. Die Verbesserung des wissenschaftlichen Verständnisses von konvektiven Niederschlägen wird eben insgesamt die Wettervorhersage verbessern."
Gewitterwolken und Starkniederschläge fallen bisher durch das Raster. Die Prozesse sind einfach zu kleinräumig:
"Zurzeit ist die Situation sehr unbefriedigend. Die Hochwasser-Vorhersagezentralen zum Beispiel, die können mit den Vorhersagen der Wettermodelle nur sehr bedingt etwas anfangen. Die kleinen Einzugsgebiete von Flüssen in den Mittelgebirgen, die werden nicht gut getroffen von den Vorhersage-Modellen, das heißt dafür ist eine Güte von wenigen Kilometern eben entscheidend. Also, ob das jetzt in das eine oder in das andere Einzugsgebiet fällt, der Niederschlag."
Das derzeitige Vorhersagemodell des Deutschen Wetterdienstes hat eine räumliche Auflösung von sieben Kilometern. Getestet wird inzwischen eines mit nur noch 2,8 Kilometern. Aber selbst das ist Andreas Behrendt und den COPS-Forschern noch zu grobmaschig:
"Es gibt Forschungsmodelle, die eine sehr viel höhere Auflösung haben, also einen Kilometer oder noch weniger. Die kann man bloß aufgrund der Rechnerzeit nicht standardmäßig einsetzen. Aber die wollen wir natürlich einsetzen bei unserem Experiment, um dann Vergleiche zwischen den Messdaten und den Modellen eben durchzuführen."
Die Messkampagne hat übrigens auch so etwas wie einen Star: den 75 Meter langen Zeppelin NT aus Friedrichshafen. Das Luftschiff wird Geräte für luftchemische Messungen an Bord haben - und soll ab Mitte Juli durch den Oberrheingraben gondeln.
Mit Beginn des kommenden Monats piepst und strömt es wieder mal im Lande. Im Südwesten Deutschlands läuft von Anfang Juni bis Ende August eine der bisher aufwändigsten Messkampagnen unter freiem Himmel - das Atmosphärenforschungs-Projekt COPS (Convective and Orographically-induced Precipitation Study), koordiniert von Andreas Behrendt aus dem Institut für Physik und Meteorologie der Universität Hohenheim:
"COPS ist anerkannt von der weltmeteorologischen Gesellschaft WMO als Forschungs- und Entwicklungsprojekt des Weltwetterforschungsprogramms. Wir bekommen Unterstützung aus Amerika, Frankreich, Italien, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, das heißt das ist eine internationale Aktivität inzwischen geworden."
Eine Fülle fester Bodenmessstationen und insgesamt acht Forschungsflugzeuge machen mit. Sie werden vor allem im Juli und August in der Luft sein. Und zwar über dem Rheintal zwischen Karlsruhe und Freiburg, über dem angrenzenden Schwarzwald, der Schwäbischen Alb und den Vogesen. Immer dann, wenn sich etwas zusammenbraut in der Atmosphäre ...
"Es steckt dahinter, dass wir so genannte konvektive Niederschläge, die besonders schwer vorherzusagen sind mit den derzeitigen Wettervorhersage-Modellen, besser vorhersagen wollen. Das, was man so kennt, dass an einem heißen Sommertag, wenn dann die Atmosphäre gewisse Bedingungen erfüllt, sich eben Wolken auftürmen. Und wenn diese Wolken dann wirklich sich weiter ausbreiten, bekommt man eben Gewitter. Und diese Gewitter wollen wir untersuchen. Die Verbesserung des wissenschaftlichen Verständnisses von konvektiven Niederschlägen wird eben insgesamt die Wettervorhersage verbessern."
Gewitterwolken und Starkniederschläge fallen bisher durch das Raster. Die Prozesse sind einfach zu kleinräumig:
"Zurzeit ist die Situation sehr unbefriedigend. Die Hochwasser-Vorhersagezentralen zum Beispiel, die können mit den Vorhersagen der Wettermodelle nur sehr bedingt etwas anfangen. Die kleinen Einzugsgebiete von Flüssen in den Mittelgebirgen, die werden nicht gut getroffen von den Vorhersage-Modellen, das heißt dafür ist eine Güte von wenigen Kilometern eben entscheidend. Also, ob das jetzt in das eine oder in das andere Einzugsgebiet fällt, der Niederschlag."
Das derzeitige Vorhersagemodell des Deutschen Wetterdienstes hat eine räumliche Auflösung von sieben Kilometern. Getestet wird inzwischen eines mit nur noch 2,8 Kilometern. Aber selbst das ist Andreas Behrendt und den COPS-Forschern noch zu grobmaschig:
"Es gibt Forschungsmodelle, die eine sehr viel höhere Auflösung haben, also einen Kilometer oder noch weniger. Die kann man bloß aufgrund der Rechnerzeit nicht standardmäßig einsetzen. Aber die wollen wir natürlich einsetzen bei unserem Experiment, um dann Vergleiche zwischen den Messdaten und den Modellen eben durchzuführen."
Die Messkampagne hat übrigens auch so etwas wie einen Star: den 75 Meter langen Zeppelin NT aus Friedrichshafen. Das Luftschiff wird Geräte für luftchemische Messungen an Bord haben - und soll ab Mitte Juli durch den Oberrheingraben gondeln.