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Venezuela
USA weisen Maduros Putschvorwürfe zurück

Die USA haben Vorwürfe des venezolanischen Präsidenten Maduro zurückgewiesen, Drahtzieher eines Putschversuchs in dem lateinamerikanischen Land beteiligt gewesen zu sein. Die Sprecherin des Außenamts Psaki bezeichnete die Verdächtigung als "lächerlich".

    Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro winkt am 13. Februar 2015 seinen Anhängern zu. Er trägt eine Jacke in den nationalfarben Venezuelas.
    Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro wirft den USA die Beteiligung an einem versuchten Putsch in Venezuela vor. (picture alliance / dpa - Miraflores Palace)
    Die Beziehungen zwischen den USA und Venezuela sind seit geraumer Zeit angespannt. Der vermeintliche Putschversuch sollte nach Maduros Worten mit dem Jahrestag des Beginns der Massenproteste vom 12. Februar 2014 zusammenfallen. Der venezolanische Präsident hatte in der Vergangenheit häufiger von Umsturzplänen und Attentatsversuchen auf ihn berichtet.
    Teil des jetzigen Plans sei es gewesen, den Regierungspalast in Caracas mit einem Flugzeug anzugreifen. An dem durch die USA geplanten Putschversuch seien Luftwaffenoffiziere beteiligt gewesen, ein General und 13 weitere Menschen seien festgenommen worden.
    Vehemente Widerworte des US-Außenamts
    Die Vereinigten Staaten würden keine Transitionen mit nicht-verfassungsmäßigen Mitteln unterstützen, sagte die Sprecherin des Außenamtes, Jen Psaki. Politische Transitionen müssten demokratisch, verfassungsmäßig, friedlich und legal sein. "Wir haben häufig beobachtet, dass die venezolanische Regierung versucht, von ihren eigenen Taten abzulenken, indem sie den Vereinigten Staaten oder anderen Mitgliedern der internationalen Gemeinschaft die Schuld an Ereignissen in Venezuela gibt", so Psaki. Das lasse an der Seriosität der venezolanischen Regierung zweifeln, mit der ernsten Lage im eigenen Land umzugehen.
    Die Militärführung des südamerikanischen Landes stellte sich unterdessen hinter Präsident Maduro. Verteidigungsminister Vladimir Padrino verurteilte den Putschversuch und versicherte, dass die Armee geschlossen die Politik der sozialistischen Regierung unterstütze.
    Erneute Proteste
    Beim ersten Jahrestag der Demonstrationen, die im Februar 2014 eine monatelange Protestwelle ausgelöst hatten und in deren Verlauf mehr als 40 Menschen getötet wurden, kam es am Donnerstag in vielen Städten des Landes erneut zu Protesten gegen die Regierung und zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.
    Venezuela leidet seit Langem unter einer hohen Inflationsrate, unter Devisenmangel und Versorgungsengpässen. Der stark gefallene Erdölpreis für hat die Wirtschaftskrise in dem Öl-Exportland noch verschärft.
    (vic/bor)