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Verlegung der US-Botschaft
Arabische Liga will über veränderte US-Position beraten

Durch eine Verlegung der US-Botschaft würde Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt, befürchten viele Muslime. Die Entscheidung des US-Präsidenten war in der arabischen Welt scharf kritisiert worden. Am Nachmittag nun kommen in Kairo die Außenminister der Arabischen Länder zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen.

Von Anna Osius |
    3252827 12/08/2017 Protesters against US recognizing Jerusalem as Israel's capital, in Jerusalem. Valeriy Melnikov/Sputnik Foto: Valeriy Melnikov/Sputnik/dpa |
    Demonstration gegen die US-Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt. (picture alliance/dpa/Valery Melnikov)
    Man sehe die Entscheidung Trumps mit großer Sorge, hatte die Arabische Liga bereits im Vorfeld erklären lassen.
    Der Generalsekretär Ahmed Aboul Gheit warnte vor einem Aufflammen von Fanatismus und Gewalt in der Region. Die Haltung des US-Präsidenten werde Konsequenzen haben.
    Die Außenminister der Arabischen Länder kommen am Nachmittag in Kairo zusammen und wollen dort über die veränderte US-Position diskutieren. Jordanien und die Palästinenser hatten die Dringlichkeitssitzung beantragt.
    Die Entscheidung Trumps war in der arabischen Welt scharf kritisiert worden, es kam zu Protesten. Eine Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels sei eine Provokation für alle Muslime, hieß es beispielsweise in Saudi-Arabien.
    Die Arabische Liga ist das internationale Bündnis der arabischen Staaten und besteht aus 22 Mitgliedern – darunter 21 Nationalstaaten in Afrika und Asien sowie dem international nicht vollständig anerkannten Palästina. Syrien ist durch den Bürgerkrieg derzeit suspendiert.
    2002 und 2007 hatte die Arabische Liga eine Friedensinitiative gegenüber Israel beschlossen und versprochen, normale diplomatische Beziehungen aufzunehmen, wenn im Gegenzug die besetzen Gebiete an die Palästinenser zurückgegeben werden. Israel hatte jedoch zurückhaltend reagiert.
    Nach der Sondersitzung der Arabischen Liga in Ägypten wird in der kommenden Woche Trumps Entscheidung weiter diskutiert - die Türkei ist Gastgeber einer Versammlung der Organisation für Islamische Zusammenarbeit. In dem Verbund sind 57 arabische und muslimische Länder organisiert.