"Mitsínjo" heißt das Schutzgebiet im zentralen Teil Madagaskars, verkehrsgünstig gelegen, unweit der Hauptstadt Antananarívo, kein staatlicher Nationalpark, sondern in weiten Teilen ehemaliges Ackerland, das die Bauern der Region freiwillig für die Wiederaufforstung abgegeben haben, um die Indris zurück zu locken. Das Experiment ist gelungen: Kaum waren die Bäume groß, kehrten die Primaten zurück - und mit ihnen Scharen von wohlhabenden Touristen, die Guides wie Pierre heute den Lebensunterhalt garantieren.
"Siehst du das Tier dort oben, das gerade den Stamm heraufklettert? Ein Muttertier mit einem Baby auf dem Rücken! Schau: Das Baby bewegt seinen Kopf - dort oben, jetzt - jetzt! Siehst du?"
Exotische Tiere und Regenwald-Romantik: Dem riesigen Inselstaat, der sich mit der anderthalbfachen Größe Deutschlands vor der Ostküste Afrikas erstreckt, ist die internationale Aufmerksamkeit schon wegen seiner einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt gewiss. Hochschulen aus aller Welt betreiben hier ihre Studien, Regierungsorganisationen, Entwicklungsbanken und NGOs unterhalten unzählige Projekte. Allein für den Naturschutz hat Madagaskar seit den 1990er-Jahren mehr als 700 Millionen US-Dollar Fördergeld erhalten. Ende 2016 hat die internationale Gebergemeinschaft noch einmal nachgelegt: Bis 2020 sollen weitere 6,4 Milliarden US-Dollar an Entwicklungs- und Umwelthilfe fließen. Deutschland ist mit fast 60 Millionen Dollar dabei. Eine gute Investition?
Trotz hoher Hilfssummen mehr Armut und schwindende Wälder
Das Hotel Colbert im Zentrum von Antananarívo ist ein beliebter Treffpunkt für ausländische Berater, Projektbeauftragte und Wissenschaftler. Hier trifft man auch den Schweizer Zoologen Patrick Waeber, der für die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich forscht. "Wie effektiv waren 30 Jahre internationale Umwelt- und Entwicklungshilfe in Madagaskar?", fragten er und drei weitere Wissenschaftler im Rahmen einer Meta-Studie. Das Ergebnis war ernüchternd.
"Also, es wurden Hunderte von Millionen von Euro oder Dollars reingebuttert in Madagaskar. Es wurde nix verbessert an der Armut. Im Gegenteil: Es geht eher schlechter. Und Umwelt: Die Trends konnten nicht geändert werden. Vielleicht konnte es ein bisschen verlangsamt werden, und das hat sicherlich auch damit zu tun, dass lokal die eine oder andere NGO aktiv ist und halt wirklich sich dagegen stemmt. Und da kann man schon was machen. Aber realistisch gesehen müssen wir einfach damit rechnen, dass die Umwelt halt noch mehr zurückgehen wird, die Diversität kleiner werden wird. Aber das ist global. Da ist Madagaskar keine Ausnahme."
Gerade kämpft der Inselstaat gegen die Ausbreitung der Pest. Sie ist eine Folge von fehlender sanitärer Infrastruktur und schlechter Hygiene. Tatsächlich leben mehr als drei Viertel der Bevölkerung in extremer Armut; fast die Hälfte hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser; jeder Dritte ist unterernährt; jeder Dritte kann nicht lesen und schreiben; die Geburtenrate zählt zu den höchsten der Welt. Und die legendären Wälder, Madagaskars Visitenkarte in der Welt, verschwinden schneller denn je. Nach Satellitenbildern hat die Insel seit dem Jahr 2000 mehr als 2,3 Millionen Hektar Waldfläche verloren. Kaum ein Fünftel der Insel ist heute noch bewaldet, viele der hochangepassten Arten drohen auszusterben.
Geld verpufft - keins der Entwicklungsziele erreicht
Von insgesamt acht Entwicklungszielen der internationalen Gebergemeinschaft wurde kein einziges erreicht, schlussfolgert das Wissenschaftler-Team. Ein Putsch im Jahr 2009, in dessen Folge die gewählte Regierung Madagaskars stürzte und viele Investoren und Entwicklungshelfer ihr Geld abzogen, hat langjährige Bemühungen über Nacht zunichte gemacht - so lautet eine Erklärung, die die Studie für das flächendeckende Versagen liefert. Doch das ist nur ein Grund unter mehreren, glaubt Patrick Waeber.
"Es deutet vieles darauf hin, dass viel Geld einfach verpufft. Das ist nicht das, was die Geldgeberinnen und Geldgeber gerne hören, aber in der Realität ist - es verpufft. Es versickert. Es hat Riesenprojekte, hauptsächlich von IFM, World Bank, aber auch GIZ, Deutsche Entwicklungsbank et cetera gegeben. Zig Millionen werden da reingebuttert. Das geht natürlich in die Regierung, und die verteilen das. Es werden neue Strukturen gebildet. Die machen sich auch Konkurrenz. Und es wird viel um diese internationalen Entwicklungsgelder gebuhlt. Und oftmals, ja, sind interessante Ansätze, aber es ist so viel Geld, das auf einmal auf ein Land zukommt, und es erreicht einfach sehr selten oder nie, dort wo es eigentlich gebraucht werden würde."
Seit dem Jahr 2014 wird Madagaskar wieder von einem demokratisch gewählten Präsidenten regiert. Trotzdem versickern mehr als 95 Prozent der staatlichen Mittel in der Region um die Hauptstadt. Die gesetzlich vorgesehenen Zuschüsse an die Kommunen - dorthin, wo die notleidende Bevölkerung die Wälder für ihre Reisplantagen niederbrennt - werden schon seit Jahren nicht mehr ausgezahlt.
Seinen langjährigen Ruf als Musterschüler unter den afrikanischen Entwicklungsländern, den der Inselstaat bei seinen Financiers genießt, scheint dennoch unverbrüchlich. Seit nunmehr 30 Jahren beteuern die wechselnden Regierungen Madagaskars in nationalen Umwelt-Aktionsplänen ihren Willen zu Nachhaltigkeit und Regenwaldschutz. Und auch sonst kann die Insel mit vielem aufwarten, das ausländischen Geldgebern das Bewilligen von Projektanträgen leicht macht: Keine Gewaltkriminalität, kein blutiger Bürgerkrieg gefährden Leben und Gesundheit von ausländischen Helfern, keine internationalen Konzerne beanspruchen großflächig Landrecht. Solange Professoren sich mit dem Entdecken neuer Arten profilieren und bildstarke Tierdokumentationen für hohe Einschaltquoten sorgen, stimmt das Image.
Wald wird für den Reisanbau niedergebrannt
Die Region Sáva im heiß-feuchten Nordosten - ein weltbekanntes Anbaugebiet für Vanille - profitiert derzeit außergewöhnlich stark vom Geldregen aus dem Ausland. Wie aber kommt es bei der einheimischen Bevölkerung an, wenn die einen begünstigt sind, und die anderen nicht?
"Was wir hier sehen, sind einzelne Waldfragmente, die noch stehen. Dazwischen rechts kahle Hänge, die schon regelmäßig gebrannt haben, um dort Reis am Hang anzubauen. Und dazwischen eigentlich eine Sekundärvegetation, die auch alles mal gebrannt hat, wo jetzt entweder Vanille drinsteht, oder Land, das einfach brach liegt und eigentlich auf das Brennen und auf den nächsten Reisanbau wartet."
Der Ornithologe Dominic Martin lässt seinen Blick über die zerrupfte Hügellandschaft schweifen: sattgrüne Waldstreifen neben Hängen aus nackter Erde, dazwischen der Flickenteppich der Reisfelder. Bis heute ist das Roden und Niederbrennen der Wälder für viele Madagassen die einzige Möglichkeit, Land für ihre Reisplantagen zu gewinnen. Doch die großflächige Umwandlung von Wald in Nutzfläche könnte zu einer kaum umkehrbaren Verödung der Insel führen, fürchtet Dominic Martin.
"Sobald der Regen dann einsetzt, hat man sehr viel Erosion, und der Boden wird abgetragen. Was dann längerfristig zu einer totalen Degradierung vom Land führt. Dass das dann eigentlich dazu führt, dass, je mehr von diesen Brennzyklen, von diesen Reiszyklen irgendwo durchgegangen sind, desto schlechter wird die Ernte. Bis das Land irgendwann komplett aufgegeben wird und eigentlich nutzlos wird."
Vanilleanbau - besser für Umwelt und Wirtschaft?
Der Kleinbauer León geht einen anderen Weg: Wie viele Bewohner baut er nicht Reis an, sondern Vanille. Die Rahmenbedingungen sind dafür günstiger denn je: Der Weltmarkt hat sich nach Jahrzehnten des Massenkonsums von künstlichem Vanillin-Aroma auf das Naturprodukt zurückbesonnen. Die stark gestiegene Nachfrage hat den Preis in die Höhe schnellen lassen: innerhalb von wenigen Jahren um das Zwanzigfache. Natur-Vanille ist heute - nach Safran - das zweitteuerste Gewürz der Welt.
Mit der Machete bahnt sich León durch Walddickicht und Gestrüpp den Weg zu seiner Plantage, dicht gefolgt von Dominic Martin und dessen madagassischem Kollegen. Die beiden Wissenschaftler sind für ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der Universität Göttingen in der Region. Sie wollen herausfinden, welche Auswirkungen der Vanilleanbau auf Natur und Gesellschaft hat. Für sein eigenes Forschungsfeld, die Artenvielfalt, hofft Martin auf ein positives Ergebnis: Die Vanillepflanze ist eine Orchidee, die die Nähe von anderen hochwachsenden Pflanzen braucht, an denen sie sich hochranken kann. Das macht Brandrodung und Monokultur unnötig.
"Hier sehen wir jetzt ein Beispiel von einer ganz neuen Vanilleplantage, die gerade erst angepflanzt wurde. Und zwar auf Land, das zuvor als Weideland gedient hat, also kaum Bäume und Sträucher drin hat. Und jetzt als Vanilleplantage wird der Bauer die Bäume aufkommen lassen, weil er einen gewissen Schattengrad will. Und das wäre dann das Beispiel von einer Vanilleplantage, die eigentlich zu einem strukturreicheren Lebensraum geführt hat - durch das Aufkommen der Bäume auf diesem ehemaligen Weideland. Wenn das in großem Maßstab passiert, dann könnte man sich vorstellen, dass der Vanilleanbau eigentlich so zu einem strukturreicheren Lebensraum für die Arten hier führt."
Millionen-Forschungsprojekt zum Vanilleanbau
Wie ist es auf den Vanilleplantagen um die Artenvielfalt bestellt? Welche Rolle spielt der Weltmarkt für die soziale Lage der Landbevölkerung? Können Bio- und Fair-Trade-Zertifikate zu einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung beitragen?
Vier Jahre Projektlaufzeit; zehn verschiedene Forschungsbereiche; ein deutsches Wissenschaftlerteam, das in der Sava-Region permanent vor Ort ist; Kooperation mit zwei madagassischen Hochschulen; Dutzende einheimische Honorarkräfte: Die Millionen-Studie, gefördert von der Volkswagenstiftung und dem Land Niedersachsen, lässt die Dringlichkeit der Forschungsfragen ahnen. Zusätzlich fließen Bundesmittel: Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit unterstützt Vanillebauern, die sich in Erzeugergemeinschaften zusammengeschlossen haben, um internationale Konzerne zu beliefern. Fieberhaft gesucht: ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell, das gleichzeitig den Interessen des Weltmarktes und der lokalen Bevölkerung dient, und außerdem die einzigartigen Naturlandschaften Madagaskars vor dem endgültigen Verschwinden bewahrt.
Mit dem Geld kommt die Gewalt
Für die Einheimischen jedoch ist der Geldregen aus dem Ausland Segen und Fluch zugleich: Der hohe Vanillepreis hat in der Region eine rasante Inflation ausgelöst. Mit dem Geld ist die Gewalt gekommen. Sie geht von denjenigen aus, die nicht mithalten können.
Der Kleinbauer León hat sich auf einer Lichtung inmitten seiner Plantage einen Unterstand gebaut, mit Lager und Kochstelle. Hier verbringt er seit Wochen seine Nächte - in der einen Hand die Machete, in der anderen ein Gewehr. Die Vanille-Diebe sind jetzt überall, berichtet er den Wissenschaftlern, und sie haben ihre Informanten. Wenn ein Bauer seine Plantage verlässt, dann erfahren sie es sofort und nutzen den unbewachten Moment, um die Schoten vom Feld zu stehlen. Einen Teil seiner Ernte hat Leon auf diese Weise bereits verloren.
Anderen ist es schlimmer ergangen: In den Nachbardörfern haben Vanillebauern in blutigen Auseinandersetzungen ihr Leben verloren. Und was wird Leon tun, wenn die Diebe eines Nachts mit bewaffneter Übermacht kommen? Der Familienvater sieht ratlos aus. Er kann nur hoffen, dass das niemals passieren wird.
Mehr Fragen als Antworten
Großes Geld für kleine Bauern: Es kann Großfamilien aus der Armut befreien, Landkindern Schulbildung und Berufsperspektiven bieten - aber gleichzeitig das gewachsene Gefüge der lokalen Gemeinschaften aus den Angeln heben. Ein Dilemma, das Fragen aufwirft. Warum ist es bei so viel gutem Willen und Budget immer noch nicht gelungen, den Teufelskreis aus Armut, ungebremstem Bevölkerungswachstum und Naturzerstörung zu durchbrechen? Haben die ausländischen Geldgeber über ihre selbstgestrickten Kriterien und eigenen Imageinteressen den Blick für die wirklichen Bedürfnisse des Landes verloren? Begeben sie sich allzu leichtgläubig in die Abhängigkeit von schnell wechselnden Regimes mit korrupten Beamten? Wird die politische Willensbildung in dem bitterarmen Land gar unter internationalem Fördergeld erstickt, die gewachsenen Überlebensstrategien der Einheimischen von Helfern überrannt? Oder ist es im Gegenteil so, dass ohne ausländische Unterstützung in Madagaskar alles noch viel schlimmer wäre? Bislang gibt es mehr Fragen als Antworten. Gerade viele kleine Hilfsprojekte zeigen jedoch, dass sich auch mit wenig Geld viel bewirken lässt.
Idealistisches Geburtshilfeprojekt
Der Herzschlag ist stabil - genau so sollte er sich anhören, wenn ein ungeborenes Kind auf die Welt drängt. Caroline Dasseler, die niederländische Hebamme, nickt der werdenden Mutter aufmunternd zu. Dann wendet sie sich wieder ihrer madagassischen Hebammen-Kollegin zu.
Einheimische Geburtshelferinnen in europäischen Standards schulen, das ist das Ziel von "Mobile Hilfe Madagaskar e.V". Im Dorf Ambóvo, anderthalb Autostunden von der Hauptstadt entfernt, finden schwangere Frauen, was in den ländlichen Gegenden Madagaskars sonst nicht selbstverständlich ist: einen Kreißsaal mit Ultraschall und Wehenschreiber, einen Arzt und ausgebildete Hebammen. Kein staatliches Fördergeld, keine finanzkräftige NGO steht hinter dieser Initiative - nur eine idealistische deutsche Hebamme, die ein paar eifrige Spendensammler um sich geschart hat.
"Wir brauchen unter zehn Euro für eine Behandlung von einem Patienten. Das bedeutet, da sind die Gehälter dabei für alles, sowohl für den Nachtwächter als auch für den Arzt und den Fahrer, der im Notfall ins Krankenhaus fährt. Da sind die Medikamente dabei, da sind die Briefmarken für die Spendenbescheinigungen in Deutschland dabei. Also unsere Gesamtausgaben dividiert durch die Behandlung, die wir im Jahr leisten, sind wir unter zehn Euro. Da kommt die Oma mit Schnupfen bis zum Kaiserschnitt bis zum Frühchen, das zwei Monate im Krankenhaus liegt."
Acht Jahre ist es her, seit Tanja Hock die Geburts- und Krankenstation gegründet hat. Die junge Frau war nach Madagaskar gekommen, um ein Kind zu adoptieren. Schockiert von den Zuständen ist sie geblieben, um zu helfen. Seitdem bekommen die Dörfer der Region regelmäßig Besuch von einem "Hebammen-Mobil" und einem "Zahnarzt-Mobil". Heute hat die Deutsche ein 29-köpfiges Helferteam um sich, und aus dem kargen Lehmboden des Vereinsgeländes wächst der Rohbau eines Geburtshilflichen Krankenhauses.
Eine der höchsten Geburtenraten der Welt
Besuch aus dem Nachbardorf: Lubasú ist zur Nachuntersuchung gekommen, die kleine Steffi trägt sie auf dem Arm. Nach der glücklichen Geburt stehen die Hebammen der "Mobilen Hilfe" vor einer zweiten heiklen Aufgabe: Aufklärung über Familienplanung und Verhütung. In Lubasús Familienstammbuch sind schon fünf Kinder eingetragen. Und es gibt immer noch viele freie Seiten.
"Hier sieht man halt die Ehepartner, und dann hat Erika gerade gezählt, wie viel Platz ist für wie viele Kinder: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12. Der Staat hat schon reduziert: Er ist nicht mehr bei 14 Kindern."
Mit 4,2 Kindern pro Frau hat die Insel eine der höchsten Geburtenraten der Welt - und damit ein Problem, das mit mathematischer Zwangsläufigkeit auf eine bedrohliche Lebensmittelkrise und die endgültige Naturzerstörung zusteuert. Es wäre die Aufgabe der Regierung, mit einer entschlossenen Geburtenkontrollpolitik gegenzuhalten. Stattdessen fühlt sich Tanja Hock in der Pflicht, dort einzuspringen, wo der madagassische Staat versagt.
"Traditionell wünschen sich die Madagassen zur Hochzeit sieben Söhne, sieben Töchter. Die Regierung ist auch nicht immer auf der positiven Seite, was Verhütungsmittel angeht, da kursieren relativ viele Schauermärchen, dass Verhütungsmittel krebserzeugend sind oder für immer unfruchtbar machen. Das ist ein rechtes Tabuthema. Und selbst meine Hebammen hier haben erstmal gezuckt, als ich angefangen habe, freizügig über Verhütung und Familienplanung zu sprechen. Und haben es dann aber auch einfach lernen müssen."
Kleinere Hilfsinitiativen setzen am Problem an
Lubasú nimmt das Thema mit Humor. Sieben Söhne, sieben Töchter? Gott bewahre! Sie wird ab jetzt Verhütungsmittel nehmen. Die Geburtenzahl begrenzen, um den geborenen Kindern die Chance auf eine würdige Zukunft mit einer intakten Natur zu geben - ein solches Staatsziel könnte das Fundament legen für den Erfolg vieler weiterer Hilfsinitiativen. Und Tanja Hocks Erfahrung ist: Wenn die jungen Eltern verstehen, dass ihre Familien am Ende profitieren, dann zeigen sie sich auch aufgeschlossen.
"Wenn man eine Mutter am Leben erhalten kann und neun Kinder noch eine Mutter haben, das ist kein Tropfen auf den heißen Stein, sondern dann hat das neun Leben einfach maßgeblich geprägt."
Die Dschungel Madagaskars: eine archaische Welt aus lichtem Grün. 40.000 Setzlinge von 125 endemischen Arten haben Pierre und seine Mitstreiter vom Verein "Mitsínjo" in den vergangenen 15 Jahren gepflanzt - in Eigeninitiative, mit winzigen Vereinsbeiträgen, aber mit viel Körpereinsatz.