Esra Aydin: "Das ist eines meiner Lieblingsexponate - ein Modell des Münchner Olympia-Parks. Und was besonders schön ist: diese Architektur von Frei Otto, dieses schwebende Dach, dazu haben wir ein Original-Element aus diesem Dachkonstrukt. Da sieht man: Es sieht so schwerelos aus, ist aber natürlich ein Meisterwerk von Ingenieuren und Gestaltern und seit über 40 Jahren unverändert in München zu sehen."
Ein paar Tage vor der Eröffnung führt die Projektleiterin und Kultur-Pressesprecherin des Volkswagen-Konzerns Esra Aydin durch die Ausstellung "Driven by German Design" in der Al Riwaq Galerie an der Uferstraße von Doha. Ein internationales Team ist in den sechs schlichten weißen Räumen mit Hebebühnen, Bohrern und Farbwalzen zugange, um auch die letzten der 400 Ausstellungsstücke an den richtigen Standort und ins richtige Licht zu rücken.
Ein paar Tage vor der Eröffnung führt die Projektleiterin und Kultur-Pressesprecherin des Volkswagen-Konzerns Esra Aydin durch die Ausstellung "Driven by German Design" in der Al Riwaq Galerie an der Uferstraße von Doha. Ein internationales Team ist in den sechs schlichten weißen Räumen mit Hebebühnen, Bohrern und Farbwalzen zugange, um auch die letzten der 400 Ausstellungsstücke an den richtigen Standort und ins richtige Licht zu rücken.
Porsche-Modelle, ein Käfer, ein Golf und ein VW-Bus
Bereits platziert sind verschiedene Porsche-Modelle, ein Käfer, ein Golf und ein VW-Bus, von denen Aydin schon weiß, dass sie Publikumsmagneten sein werden. Doch es ist nicht ganz einfach, Autos neben Stühlen, Computern, Geschirr oder Olympia-Maskottchen zu präsentieren.
"Sie sehen ja, die Autos sind einfach in den meisten Fällen größer als die Objekte. Wir wollten aber ein Ausstellungsdesign schaffen, das kein Objekt vernachlässigt oder schlechter dastehen lässt. Uns war es in diesem Raum auch besonders wichtig, dass die Objekte nicht auf Sockeln stehen, nicht museal präsentiert werden, denn hier haben wir kein einziges fertiges Produkt."
"Sie sehen ja, die Autos sind einfach in den meisten Fällen größer als die Objekte. Wir wollten aber ein Ausstellungsdesign schaffen, das kein Objekt vernachlässigt oder schlechter dastehen lässt. Uns war es in diesem Raum auch besonders wichtig, dass die Objekte nicht auf Sockeln stehen, nicht museal präsentiert werden, denn hier haben wir kein einziges fertiges Produkt."
Denn gerade in diesem letzten, Design-Labor genannten Raum soll es um die Entwicklungsvorgänge gehen. Hier kann man nicht nur handschriftlichen Anmerkungen mancher Designer an Prototypen und Entwürfen sehen - die Besucher sind auch eingeladen, selbst Hand anzulegen und beispielsweise eine Oberfläche in einem mit Sand gefüllten Plexiglaskasten zu gestalten.
Groß inszenierte Kulturveranstaltungen widmen sich einem Land
Die Design-Ausstellung ist ebenso wie eine zugleich eröffnende Schau zeitgenössischer Kunst Teil des Deutschlandjahrs in Katar. Seit 2012 widmet der kleine Golfstaat auf Initiative der Chefin der katarischen Museumsbehörde, Sheikha Al Mayassa Al-Thani jedes Jahr einem anderen Land eine ganze Reihe von groß inszenierten Kulturveranstaltungen.
Planungsleiter Khalid al-Ibrahim erklärt, dass bei Deutschland die Wahl sehr bewusst auf die Themen zeitgenössische Kunst und Design fiel. Und die beiden ausstellenden Unternehmen, die Deutsche Bank und die Volkswagen-AG seien nicht nur langjährige Partner - an beiden ist das steinreiche Emirat Katar finanziell beteiligt – nein, sie stünden auch für besondere Erfahrung in den jeweiligen Bereichen:
Khalid al-Ibrahim: "Wir versuchen auch die Unternehmenswelt hier in der Region weiterzubilden, damit sie sich ein Beispiel an der Deutschen Bank nimmt. Eine Ausstellung ihrer Sammlung zeitgenössischer Kunst hier zu zeigen, ist dafür die perfekte Bühne. Und wenn man sich andererseits die Ausstellung über deutsches Design anschaut, liefert sie das perfekte Beispiel für Weiterentwicklung im Design. Jeder weiß: Deutsches Design ist das beste – und wir bei Qatar Museums stellen nur das Beste aus. Deswegen war das eine perfekte Partnerschaft."
Khalid al-Ibrahim: "Wir versuchen auch die Unternehmenswelt hier in der Region weiterzubilden, damit sie sich ein Beispiel an der Deutschen Bank nimmt. Eine Ausstellung ihrer Sammlung zeitgenössischer Kunst hier zu zeigen, ist dafür die perfekte Bühne. Und wenn man sich andererseits die Ausstellung über deutsches Design anschaut, liefert sie das perfekte Beispiel für Weiterentwicklung im Design. Jeder weiß: Deutsches Design ist das beste – und wir bei Qatar Museums stellen nur das Beste aus. Deswegen war das eine perfekte Partnerschaft."
Ausstellungen werden vom Auswärtigen Amt unterstützt
Eine Partnerschaft im Dienst der beidseitigen Imagepflege, die aufgrund der immer noch anhaltenden Blockade des kleinen Golfstaats durch seine Nachbarn Saudi-Arabien, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate für Katar eine besondere Bedeutung bekommen hat. Die Ausstellungen werden vom Auswärtigen Amt unterstützt. Angesichts der Gefahr einer politischen Vereinnahmung betont der deutsche Botschafter Hans-Udo Muzel dennoch die Unparteilichkeit Deutschlands im aktuellen Konflikt:
"In dem Umfang, wie wir hier mit Katar arbeiten, ist das auch der Fall in den Emiraten, in Bahrain, in Saudi-Arabien und vielen anderen Staaten der Region. Kultur als soft factor ist ja auch ein Beitrag dazu, denn wir zeigen ja auch den Kataris, wie offen wir sind, wie vernetzt wir sind – als Technologiestandort, Wirtschaftsstandort, Exporteur. Und das ist letztlich auch eine Message, die wir hierher bringen."
Kuratiert hat die Ausstellung noch der im Sommer verstorbene Kulturmanager Martin Roth. Die Umsetzung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der katarischen Museumsbehörde, die nicht nur Leihgeberin mancher Stücke ist, sondern auch half, die Ausstellungen dem lokalen Geschmack anzupassen. In der Designausstellung musste man eigentlich nur bei der Auswahl einiger Modevideos darauf achten, dass die Models nicht allzu freizügig gekleidet sind, erklärt Projektleiterin Esra Aydin.
Ansonsten aber würden in der Ausstellung doch vor allem Gemeinsamkeiten deutlich, zum Beispiel, wenn erste Besucher aus Katar fragen, warum eigentlich die VW-Busse und Käfer heute nicht mehr in diesen schönen alten Formen gebaut würden:
"Da merkt man dann auch wieder: da gibt es doch ein gemeinsames, kollektives, weltumspannendes Gedächtnis. Das ist schön zu sehen, dass man das an solchen Objekten grenzübergreifend festmachen kann."
"In dem Umfang, wie wir hier mit Katar arbeiten, ist das auch der Fall in den Emiraten, in Bahrain, in Saudi-Arabien und vielen anderen Staaten der Region. Kultur als soft factor ist ja auch ein Beitrag dazu, denn wir zeigen ja auch den Kataris, wie offen wir sind, wie vernetzt wir sind – als Technologiestandort, Wirtschaftsstandort, Exporteur. Und das ist letztlich auch eine Message, die wir hierher bringen."
Kuratiert hat die Ausstellung noch der im Sommer verstorbene Kulturmanager Martin Roth. Die Umsetzung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der katarischen Museumsbehörde, die nicht nur Leihgeberin mancher Stücke ist, sondern auch half, die Ausstellungen dem lokalen Geschmack anzupassen. In der Designausstellung musste man eigentlich nur bei der Auswahl einiger Modevideos darauf achten, dass die Models nicht allzu freizügig gekleidet sind, erklärt Projektleiterin Esra Aydin.
Ansonsten aber würden in der Ausstellung doch vor allem Gemeinsamkeiten deutlich, zum Beispiel, wenn erste Besucher aus Katar fragen, warum eigentlich die VW-Busse und Käfer heute nicht mehr in diesen schönen alten Formen gebaut würden:
"Da merkt man dann auch wieder: da gibt es doch ein gemeinsames, kollektives, weltumspannendes Gedächtnis. Das ist schön zu sehen, dass man das an solchen Objekten grenzübergreifend festmachen kann."
Ausstellung "Driven by German Design" - noch bis 14. Januar 2018 in der Qatar Museums Gallery, Al Riwaq
Ausstellung "German Encounters - Contemporary Masterworks from the Deutsche Bank Collection" - noch bis 20. Januar 2018 in der Fire Station in Doha