Die Zerstörung des Wohnhauses in Jatta im Süden des besetzten Westjordanlands sei ohne Zwischenfälle verlaufen, teilte eine Armeesprecherin mit. Augenzeugen berichteten, das zweistöckige Gebäude, in dem sieben Menschen lebten, sei durch Bulldozer eingerissen worden.
Der damals 15-jährige Murad Eideis war im Januar kurz nach einem tödlichen Messer-Angriff auf die 38-jährige Krankenschwester Dafna Meir in der Siedlung Otniel festgenommen worden. Die Tat wurde in der Gegenwart ihrer sechs Kinder verübt und hatte die Öffentlichkeit in Israel schockiert.
Wie die Armee weiter mitteilte, bereitet sie in Jatta auch die Zerstörung der Häuser jener beiden Cousins vor, die diese Woche in Tel Aviv vier Gäste eines Cafés erschossen, bevor sie von der Polizei gestellt wurden.
Verstoß gegen das Völkerrecht
Die israelische Regierung setzt seit dem Beginn der jüngsten Welle der Gewalt in Israel und den besetzten Gebieten verstärkt auf die Zerstörung der Häuser von Attentätern. In Israel, Ostjerusalem und dem Westjordanland wurden seit vergangenem Herbst nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP 32 Israelis und vier Ausländer getötet. 207 Palästinenser starben, die meisten davon waren die Attentäter.
Menschenrechtler kritisieren die Zerstörung der Familienhäuser von Attentätern als eine unzulässige Kollektivstrafe. Amnesty International sieht darin einen Verstoß gegen einen der "wesentlichen Grundsätze des Völkerrechts". Die Ansicht der israelischen Behörden, ein derartiges Vorgehen stelle eine wirkungsvolle Maßnahme zur Abschreckung potentieller Attentäter dar, habe keinerlei Bestand vor dem humanitären Völkerrecht: "Kollektivstrafen sind immer und unter allen Umständen unzulässig", so Amnesty International.