Auf einmal mischen die Chinesen im Fußball-Transfer-Geschäft ganz oben mit. Da können nicht mal mehr die englischen Clubs mithalten, die zuletzt meist die Wechseltabellen mit Rekordsummen angeführt haben. Nicht nur insgesamt hat die chinesische Fußball-Liga das meiste Geld für neue Spieler ausgegeben – auch die drei teuersten Spieler in der Wintertransfer-Periode gingen alle nach China – und alle drei kamen von europäischen Clubs.
Von Jiangsu Suning haben in Europa vermutlich noch nicht allzu viele gehört. Der Club aus Nanjing nördlich von Shanghai holte sich den Brasilianer Ramires für 32 Millionen Euro von Chelsea aus England. Hebei China Furtune kaufte den aus der Elfenbeinküste stammenden Stürmer Gervinho für 18 Millionen vom AS Rom. Und der Kolumbianer Fredy Guarín wechselte von Inter Mailand zu Shanghai Shenhua - für immerhin 13 Millionen Euro.
Unternehmen investieren Milliaden in Fußball-Vereine
Doch so wirklich überraschend kommt das nicht: der chinesische Präsident Xi Jinping, selbst großer Fußball-Fan, hatte im vergangenen Jahr den Sport zur Chefsache erklärt. Fußball sei Teil des chinesischen Traums, so der Staatschef, und das Volk wolle es auch so. Dabei China hat riesiges Potential. Chinesische Unternehmen investieren heute schon Milliarden-Summen in Clubs. Sowohl in Europa, als auch im eigenen Land. An möglichen Fans und Fernsehzuschauern in China, die Milliardensummen einbringen herrscht bei einer Bevölkerung von rund 1,4 Milliarden kein Mangel.
Und auch beim Nachwuchs dürfte genug nachkommen.
Und auch beim Nachwuchs dürfte genug nachkommen.
Nur bei der nötigen Infrastruktur hakt es noch etwas, doch auch da soll schnell Abhilfe geschaffen werden. In zehn Jahren soll es in China 50-Tausend Fußball-Schulen geben, so der Plan. Das sind 10 Mal mehr als heute. Erklärtes Ziel ist es eine Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land abzuhalten – und dabei oben mitzuspielen. Weil bis dahin aber noch ein paar Jahre vergehen werden, müssen die Superstars der chinesischen Liga erstmal weiter aus dem Ausland kommen. Und so werden die Chinesen sicherlich auch bei den kommenden Transfers kräftig mitmischen und den europäischen Clubs Konkurrenz machen. Die jetzigen Rekordsummen könnten erst der Anfang sein.