Ziel der Veranstalter ist es, Frauen in eine bessere wirtschaftliche Lage zu versetzen, ihnen mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verschaffen sowie eine größere Beteiligung am Unternehmertum zu ermöglichen. Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig von der SPD beklagte in einem Vortrag zum Auftakt des Gipfels: "In keinem einzigen Land der Welt ist tatsächliche Gleichberechtigung von Frauen und Männern erreicht." In Russland sei gerade die Strafe für häusliche Gewalt herabgesetzt worden, in Indien sei Vergewaltigung in der Ehe nicht strafbar, in Saudi-Arabien dürften Frauen nicht Auto fahren, in den USA gebe es keine bezahlte Elternzeit nach der Geburt.
Frauenrat: Hausarbeit ist noch immer Frauensache
Mona Küppers, die dem deutschen Frauenrat vorsitzt und das Treffen eröffnete, sagte zuvor in einem Interview mit heute.de, dass "Frauen keinen wirklich freien Zugang zum Arbeitsmarkt haben". Ein Hauptproblem sei die unbezahlte Sorge- und Hausarbeit. "Sie bleibt immer noch zum größten Teil an Frauen und Mädchen hängen", sagte Küppers. "Die Kinderbetreuung ist oft nicht gesichert. Die öffentliche Hand muss sich stärker für die soziale Infrastruktur engagieren." Sie forderte, dass die wirtschaftliche Stärkung von Frauen zu einem integralen Bestandteil der G20-Prozesse werden müsse.
Auch die selbständige Arbeit bleibt oft von Männern dominiert. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG errechnete in seinem "Deutschen Startup-Monitor 2016", dass im vergangenen Jahr nur 13,9 Prozent der Unternehmensgründungen von Frauen erfolgte. In den drei Jahren zuvor - 2015 (13,0 Prozent), 2014 (10,7) und 2013 (12,8) - waren es noch weniger.
W20
Die W20 sind offizielle Treffen frauenpolitischer Vertreterinnen und weiblicher Führungskräfte mit Repräsentanten der großen Industrie- und Schwellenländer (G20). Die Women20, also Frauen20, wollen dabei Themen der Weltwirtschaft auf die G20-Agenda setzen, die besonders für Frauen relevant sind. Dabei geht es etwa um gleiche Löhne, Frauen in Führungspositionen, Förderung in Ausbildung, Beschäftigung und Unternehmertum sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Eines der W20-Ziele ist es, die Kluft bei der Erwerbsquote zwischen Männern und Frauen bis 2025 um 25 Prozent zu verringern und die Überwindung der geschlechtsspezifischen Kluft im digitalen Bereich. Das erste W20-Treffen fand im Oktober 2015 in Istanbul unter dem türkischen G20-Vorsitz statt, im darauffolgenden Mai trafen sich Vertreterinnen im chinesischen Xi'an.
Die W20 sind offizielle Treffen frauenpolitischer Vertreterinnen und weiblicher Führungskräfte mit Repräsentanten der großen Industrie- und Schwellenländer (G20). Die Women20, also Frauen20, wollen dabei Themen der Weltwirtschaft auf die G20-Agenda setzen, die besonders für Frauen relevant sind. Dabei geht es etwa um gleiche Löhne, Frauen in Führungspositionen, Förderung in Ausbildung, Beschäftigung und Unternehmertum sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Eines der W20-Ziele ist es, die Kluft bei der Erwerbsquote zwischen Männern und Frauen bis 2025 um 25 Prozent zu verringern und die Überwindung der geschlechtsspezifischen Kluft im digitalen Bereich. Das erste W20-Treffen fand im Oktober 2015 in Istanbul unter dem türkischen G20-Vorsitz statt, im darauffolgenden Mai trafen sich Vertreterinnen im chinesischen Xi'an.
Prominente Teilnehmerinnen
Um den Anliegen der Frauen Gehör zu verschaffen, haben sich prominente Teilnehmer angekündigt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nimmt an diesem Dienstag gemeinsam mit der Beraterin und Tochter des US-Präsidenten, Ivanka Trump, teil. Auch die niederländische Königin Máxima und die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland sowie die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, kommen zu der Tagung. Insgesamt werden rund 100 Delegierte aus zahlreichen Ländern erwartet.
Die Teilnehmerinnen der Diskussion:
Bundeskanzlerin Angela Merkel
Máxima, Königin der Niederlande
IWF-Direktorin Christine Lagarde
Kanadas Außenministerin Chrystia Freeland
Ivanka Trump, Tochter und Beraterin von US-Präsident Donald Trump
Juliana Rotich vom kenianischen Telekommunikationsunternehmen BRCK
Anne Finucane, stellvertretende Vorsitzende der Bank of America
Dr. Nicola Leibinger-Kammüller, Geschäftsführerin der Trumpf GmbH
Bundeskanzlerin Angela Merkel
Máxima, Königin der Niederlande
IWF-Direktorin Christine Lagarde
Kanadas Außenministerin Chrystia Freeland
Ivanka Trump, Tochter und Beraterin von US-Präsident Donald Trump
Juliana Rotich vom kenianischen Telekommunikationsunternehmen BRCK
Anne Finucane, stellvertretende Vorsitzende der Bank of America
Dr. Nicola Leibinger-Kammüller, Geschäftsführerin der Trumpf GmbH
Ivanka Trump will "von Deutschland lernen"
Ivanka Trump, die "First Daughter", wird als Person mit wachsendem Einfluss in der Trump-Regierung betrachtet. Obwohl sie sich bereit erklärt hat, alle ethischen Regeln für Regierungsmitarbeiter einzuhalten, beklagen Kritiker ihre Funktion. Diese gehe zulasten von Transparenz und ethischer Vorschriften, bemängeln sie. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Lars Klingbeil twitterte: "Bin ich der Einzige, der es völlig absurd findet, dass die Bundeskanzlerin jetzt Außenpolitik mit der Tochter von Donald Trump macht?"
Merkel lud Ivanka Trump ein, nachdem sich beide bei einem Treffen Merkels mit Donald Trump im März kennengelernt hatten. Ivanka Trump sagte, dass sie von den "Erfolgen Deutschlands" lernen wolle, "um unsere traditionellen Berufsausbildungsmodelle zu modernisieren".
Auch die Unternehmerin Nicola Leibinger-Kammüller, Chefin des Werkzeugmaschinenbauers Trumpf, sagte den "Stuttgarter Nachrichten" und der "Stuttgarter Zeitung", dass Deutschland bei dem Treffen "seine beispielgebenden Erfahrungen unter anderem mit der dualen Ausbildung einbringen" könne. Es sei zu begrüßen, dass es Interesse in den USA gebe, sagte Leibinger-Kammüller weiter. "Die Aufmerksamkeit für das Thema hoch qualifizierte Facharbeiter in der Industrie oder flexible Arbeitszeitmodelle, die insbesondere Frauen bei der Karriereplanung entgegenkommen, ist dort deutlich geringer ausgeprägt als bei uns."
(nch/am)