Das Interview fand im März 2016 in Asmara im Parteigebäude der einzigen zugelassen Partei des Landes statt. Der Volksfront für Demokratie und Gerechtigkeit PFDJ. Diese regiert seit der Unabhängigkeit von Äthiopien 1993 – ohne jemals gewählt worden zu sein.
In dem Gespräch zieht Gebreab eine ausführliche Bilanz nach 25 Jahren Unabhängigkeit (die Niederschlagung des Derg-Regimes 1991 in Äthiopien gilt vielen Eritreern als großer Schritt in Richtung Unabhängigkeit). Es geht um das angespannte Verhältnis zwischen Äthiopien und Eritrea. Asmara fühlt sich vom großen Nachbarn gegängelt. Auch gibt es Fragen zu dem umstrittenen "National Service", in dem junge Eritreer und Eritreerinnen teilweise über Jahre zwangsverpflichtet sind. Der Berater verteidigt den National Service auch gegen internationale Kritik. Der Dienst trägt zur gesellschaftlichen Einheit und dem Schutz der Grenze bei. Eritrea ist - laut Gebreab - Opfer einer Intrige und wird missverstanden.
Eritrea ist in den Schlagzeilen wegen der hohen Flüchtlingszahl – Gebreab beurteilt das. Es geht um Demokratiedefizite, Meinungs- und Pressefreiheit. Auch das heikle Thema politische Gefangene wird angesprochen.
Das gesamte Gespräch können Sie hier hören.
Oliver Ramme hat in Eritrea nicht nur mit Yemane Gebreab gesprochen - seine Reise führte ihn durch das ganze Land. Sehen, hören und lesen Sie hier seine Multimedia-Reportage: