"Er hatte auch kein Problem mit Amateuren - im besten Sinne - zu arbeiten und da hat er gesellschaftlich auch sehr viel geleistet", so der Sänger über die jahrelange Zusammenarbeit von Enoch zu Guttenberg mit der Chorgemeinschaft Neubeuern.
An Bachs Musik habe Guttenberg gereizt, dass dieser Komponist Menschlichkeit mit unglaublichem Können beziehungsweise strukturellem Denken verbunden habe. Diese beiden extremen Pole kämen vielleicht bei keinem anderen Komponisten zusammen, so Bauer. "Das hat Enoch zu Guttenberg fasziniert."
Menschenfreund, Agnostiker, Umweltschützer
Enoch zu Guttenberg sei selbst ein großer Menschenfreund gewesen. "Alles was für ihn Richtung Extremismus ging, also Intoleranz, damit konnte er überhaupt nichts anfangen. Fremdenfeindlichkeit - ein No-Go für ihn. Solche Dinge - da war er unerbittlich." Er war des Weiteren Agnostiker, trat aber aus der Kirche nie aus. Dafür war er eng mit der Natur verbunden. Bauer geht davon aus, dass Guttenbergs starker Naturbezug aus einer "existentiellen, philosophischen Sicht" herrührte. Guttenberg selbst nannte sich einen fanatischen Umweltschützer und war 1975 Mitbegründer der Umweltschutzorganisation BUND.