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Zum Todestag von Werner Walter
Deutschlands bekanntester UFO-Skeptiker

Werner Walter hat im Alter von 16 Jahren ein dunkelrotes geometrisches Gebilde gesehen, das sich über den Himmel bewegte. Auch ein Freund sah die Erscheinung, die dann schlagartig verschwand.

Von Dirk Lorenzen |
    Werner Walter sitzt telefonierend am 26.8.2003 auf seinem Sessel in der UFO-Meldestelle in Mannheim.
    Der Mannheimer Amateurastronom Werner Walter 2003 in der "UFO-Meldestelle". Am 7.11.2016 starb Walter im Alter von 59 Jahren. (dpa / Ronald Wittek)
    Dieses Ereignis weckte das Interesse des Astronomie-begeisterten Jugendlichen für UFOs, für unidentifizierte Flugobjekte. Drei Jahre später, im Jahr 1976, gründete er das Centrale Erforschungsnetz Außergewöhnlicher Himmelsphänomene, CENAP. Nachdem Werner Walter bei einer Lasershow in einer Halle der Berliner Funkausstellung genau so eine Leuchterscheinung gesehen hatte, die er einst für ein UFO gehalten hatte, gab es für ihn nur noch "nicht erkannte identifizierbare Objekte".
    Jahrzehntelang betrieb der gelernte Einzelhandelskaufmann in Mannheim eine Hotline, bei der man UFO-Sichtungen telefonisch melden konnte. ESA, Flugsicherung oder Polizei haben UFO-Meldungen dorthin weitergeleitet. Werner Walter hat sich zahllose Nächte um die Ohren geschlagen und ist akribisch mehr als 5.000 Meldungen nachgegangen. Vermeintliche Raumschiffe entpuppten sich als Planet Venus, abgetrennte Raketenstufen, zerplatzende Wetterballone, fliegende Lampions aus Reispapier oder ähnliches.
    Seine engagierte Art brachte ihm viel Kritik überzeugter UFO-Fans ein. Mit der Zeit ermüdete ihn die Arbeit, weil nichts Neues mehr kam und es offensichtlich war, dass uns Außerirdische eben doch nicht besuchen.
    Werner Walter, der profilierteste UFO-Kritiker Deutschlands, ist morgen vor einem Jahr gestorben. Er wurde nur 59 Jahre alt.