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Astronomie
Mondballett am Jupiter

Schon kleine Amateurteleskope zeigen spielend die vier größten Monde des Planeten Jupiter. Io, Europa, Ganymed und Kallisto stehen jeden Tag anders - Io ganz innen rast in nicht einmal zwei Tagen um den Planeten, Kallisto ganz außen braucht dagegen mehr als zwei Wochen.

Von Dirk Lorenzen |
    Drei Monde weg: Jupiter nur mit Kallisto, ein ungewohnter Anblick
    Drei Monde weg: Jupiter nur mit Kallisto, ein ungewohnter Anblick (Stellarium)
    Dass der Tanz der Jupitermonde ein besonders hübsches Himmelsschauspiel ist, zeigt die kommende Nacht. Wenn Jupiter gegen 21 Uhr aufgeht, stehen zwei Monde auf der einen Seite, einer auf der anderen. Das ist ein ganz "gewöhnlicher" Anblick.
    Kurz vor Mitternacht tritt dann der einzeln stehende Mond in den Schatten des Planeten. Doch zeitgleich taucht der bis dahin fehlende vierte Mond aus dem Schatten auf - allerdings nur, um 40 Minuten später hinter der Jupiterscheibe zu verschwinden.
    Dann sind nur noch zwei Monde auf einer Seite des Planeten zu sehen. Der innere davon nähert sich ihm zügig und tritt schließlich vor die Jupiterscheibe. In kleinen Teleskopen ist er nicht mehr zu erkennen.
    Io steht also vor Jupiter, Ganymed hinter ihm und Europa in seinem Schatten - somit ist nur noch Kallisto zu sehen. Von 2.42 Uhr bis 4.16 Uhr ist er ein himmlischer Einzelgänger.
    Binnen einer dreiviertel Stunde ist der Spuk vorbei: Erst taucht Ganymed wieder auf, dann Europa und Io. Donnerstag früh ab fünf Uhr sieht Jupiter wieder "normal" aus - drei Monde auf der einen Seite, einer auf der anderen.
    Aber das Spektakel geht noch weiter: Gegen sieben Uhr tauschen Ganymed und Europa ihre Plätze und verschmelzen für einige Zeit zu einem Punkt.