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Astronomie
Sommerdreieck im Süden

Gegen 23 Uhr finden Sie derzeit hoch am Himmel im Süden einen auffallend hellen Stern. Das ist Wega, der hellste Stern nördlich des Himmelsäquators und zugleich der hellste Stern im Sternbild Leier.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Das Sommerdreieck mit Sternbildlinien
    Das Sommerdreieck mit Sternbildlinien (Stellarium)
    In seinem Gefolge befinden sich zwei weitere recht helle Sterne: Atair, der Hauptstern im Adler, halbhoch am Südosthimmel und Deneb, der Hauptstern im Schwan, hoch im Osten.
    Diese drei Sterne - Wega, Atair und Deneb - bilden ein großes Dreieck, eine Sternbild-übergreifende, auffällige Anordnung von Sternen. Und weil dieses Dreieck am Sommerhimmel steht, wurde dafür der Begriff Sommerdreieck geprägt.
    Zwei der Sterne, Atair und Wega, erscheinen uns übrigens nur aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Entfernung so hell: Atair leuchtet etwa elfmal so intensiv wie die Sonne und sein Licht braucht rund 17 Jahre bis zu uns. Es stammt also noch aus den letzten Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
    Wega leuchtet gut dreimal heller als Atair, und ihr Licht ist 25 Jahre lang unterwegs bis zur Erde. Wir sehen Wega heute so, wie sie im Jahr der deutschen Wiedervereinigung ausgesehen hat.
    Die wahre Lichtkanone unter den drei Sternen aber ist Deneb, der mehr als hundertmal weiter als Wega entfernt ist. Er leuchtet einige Hunderttausend Mal heller als die Sonne und gehört damit zu den leuchtkräftigsten Sternen der Milchstraße.
    Der Grund dafür ist vor allem sein riesiger Durchmesser: Er ist mehr als hundertmal größer als der der Sonne. Trotzdem erscheint auch Deneb am Himmel nur als winziger Lichtpunkt.