25. September 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Kommentiert wird der Rücktritt des Bundesvorstands der Grünen.

Berlin: Grünen-Parteivorsitzende Ricarda Lang (r) und Omid Nouripour sprechen bei einem Statement in der Bundesgeschäftsstelle Bündnis 90/Die Grünen.
Der Bundesvorstand der Grünen tritt geschlossen zurück. (Fabian Sommer / dpa / Fabian Sommer)
Der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER hebt hervor:
"Ricarda Lang und Omid Nouripour haben sich nichts vorzuwerfen. Sie haben ihren Job als Parteivorsitzende professionell gemacht und dafür gesorgt, dass die Grünen nach außen hin als geschlossen wahrgenommen wurden."
Der MÜNCHNER MERKUR lobt:
"Schneller als SPD und FDP haben die Grünen begriffen, dass das Urteil der Wähler im Osten ein unmissverständlicher demokratischer Imperativ war, der lautete: Abtreten, und zwar schnell. Das verdient Respekt."
Die SÜDWESTPRESSE aus Ulm vermutet:
"Der Rücktritt als drastisches, wichtiges Symbol könnte nicht nur den Grünen Aufwind geben, sondern auch die Koalitionspartner gehörig unter Druck setzen. Weder SPD noch FDP stehen besser da als ihr ungeliebter Partner im Bund. Wann ziehen diese Parteien eigentlich mal Konsequenzen?"
Für das HANDELSBLATT aus Düsseldorf steht fest:
"Die Fliehkräfte in der Ampelkoalition werden damit immer größer. In der SPD findet ein Bewusstseinswandel in der Migrationspolitik statt, die FDP sucht ohnehin den Absprung. Bundeskanzler Olaf Scholz scheint nach dem heutigen Tag nur noch eine leere Hülle in der Hand zu halten."
Die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG meint:
"Mit Nouripour und Lang gehen zwei Leute, denen es gelungen ist, die immer noch basisdemokratische Partei nach innen zu stabilisieren und die vielen Anfeindungen gegen die Grünen abzufedern. Am Ende hatten sie nicht genug Beinfreiheit neben den die Partei dominierenden Figuren in der Regierung, Wirtschaftsminister Robert Habeck und Außenministerin Annalena Baerbock."
Ein weiteres Thema in den Kommentarspalten ist der Bericht des Ostbeauftragten Schneider zum Stand der Deutschen Einheit. Dazu schreibt die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG:
"Solange es einen Ostbeauftragten der Bundesregierung gibt, stimmt etwas nicht. Andererseits gibt es für alles Mögliche und Unmögliche Beauftragte, warum dann nicht für die Folgen der jahrzehntelangen gewaltsamen Teilung des Landes. Aber falsch wäre es, die Sachsen, die Brandenburger oder Vorpommern als Opfer zu sehen. Sie sind die Sieger der Geschichte, und es geht ihnen persönlich zumeist gut, jedenfalls besser als früher."
Und die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG urteilt:
"Für die Feststellung, dass manche Dinge in den ostdeutschen Bundesländern auch gut dreieinhalb Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung immer noch anders laufen als im Westen, braucht es keine Einheitsberichte mehr. Mit den von ihnen produzierten Wahlergebnissen sorgen die Menschen im Osten schon selber dafür, dass ihnen die Aufmerksamkeit der Brüder und Schwestern im Westen gewiss ist."