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"Interview der Woche"
Christian Mölling (DGAP): "Bundeswehr von erschreckendem in abschreckenden Zustand versetzen"

Der Verteidigungsexperte Christian Mölling fordert weitere erhebliche Investitionen in die Bundeswehr. Im Moment sei diese in einem erschreckenden Zustand, sagte der stellvertretende Direktor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik im "Interview der Woche" des Deutschlandfunks. Er halte es für möglich, die Bundeswehr innerhalb von zehn bis 15 Jahren in einen, Zitat, "abschreckungsfähigen" Zustand zu versetzen.

    Christian Mölling, Verteidigungsexperte und Politikwissenschaftler
    Christian Mölling, Verteidigungsexperte bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (IMAGO / teutopress / IMAGO / teutopress GmbH)
    Dies sei eine wichtige Präventivmaßnahme, koste aber Geld. Mölling führte aus, er habe den Eindruck, dass es zu Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine für einen kurzen Moment ein Bewusstsein dafür gegeben habe, dass dieser Krieg auch Deutschland betreffen könne. Diese Schrecksekunde sei schnell wieder verpufft. Es sei aber wichtig, aus dem Krieg zu lernen, betonte Mölling.
    Mit Blick auf die Debatte über die Lieferung von Kampfjets an die Ukraine meinte der Sicherheitsexperte, man müsse sich von dem Gedanken verabschieden, dass es unbedingt um eigene Flugzeuge gehen müsse. Deutschland könne stattdessen auch bei der Finanzierung, Wartung oder Ausbildung helfen.
    Das gesamte Interview können Sie am Sonntag ab 11.05 Uhr im Dlf hören.

    Weiterführende Informationen

    In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine und seinen Auswirkungen finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.
    Diese Nachricht wurde am 19.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.