Flug nach Kabul
Deutschland schiebt 28 Straftäter nach Afghanistan ab

Deutschland hat zum ersten Mal seit der Machtübernahme der Taliban wieder Menschen nach Afghanistan abgeschoben.

    "Abschiebeflug" (Symbolbild)
    Heute früh wurden Menschen von Leipzig aus nach Afghanistan abgeschoben. (Archivbild) (dpa / picture alliance / Daniel Kubirski )
    Nach Angaben von Regierungssprecher Hebestreit handelt es sich um verurteilte Straftäter, die in Deutschland kein Bleiberecht hatten und gegen die Ausweisungsverfügungen vorlagen. Hebestreit erklärte, die Bundesregierung habe in den vergangenen Monaten große Anstrengungen unternommen, um Rückführungen wieder möglich zu machen.
    Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Bayram kritisierte die Maßnahme. Sie sagte im Deutschlandfunk, man müsse sich die Frage stellen, wie groß der Erfolg der Abschiebungen sei. Diese jetzt vor einer Landtagswahl als Lösung zu präsentieren, sei populistisch, betonte die Obfrau im Justizausschuss. Der bayerische Innenminister Herrmann sagte, er hoffe, dass es sich dabei nicht um ein reines Strohfeuer der Bundesregierung handele. Es müssten nun zügig weitere Rückführungen nach Afghanistan und Syrien erfolgen. Auch Herrmanns Amtskollegen aus anderen Bundesländern begrüßten die Abschiebungen.
    Heute früh war eine Chartermaschine der Fluggesellschaft Qatar Airways von Leipzig aus in Richtung Kabul gestartet. Nach Angaben der Bundesregierung wurden 28 Afghanen ausgeflogen.
    Diese Nachricht wurde am 30.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.