Geopolitische Spannungen
Diplomaten aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien treffen Vertreter des Irans in Genf

Inmitten internationaler Spannungen treffen sich heute in Genf zum ersten Mal seit längerem Vertreter des Irans und westlicher Staaten zu einem direkten Gespräch. Neben dem iranischen Vize-Außenminister Tacht-Rawantschi und dem deutschen Außenamtsvertreter Sautter nehmen Diplomaten aus Großbritannien und Frankreich teil.

    Ein Techniker arbeitet in der Uranumwandlungsanlage außerhalb der iranischen Stadt Isfahan.
    Ein Techniker arbeitet in der Uranumwandlungsanlage außerhalb der iranischen Stadt Isfahan. (Vahid Salemi / AP / dpa)
    Gestern Abend hatte es bereits ein Vorgespräch zwischen der iranischen Delegation und dem EU-Diplomaten Mora gegeben. Dieser berichtete anschließend von einem "ehrlichen Austausch". Man habe über die militärische Unterstützung des Irans für Russland, das iranische Atomprogramm, die Spannungen im Nahen Osten sowie das Thema Menschenrechte gesprochen. Ein Vertreter des Iran erklärte, man habe die EU aufgefordert, ihr egozentrisches Verhalten im Umgang mit internationalen Fragen aufzugeben.
    Westliche Regierungen kritisieren Teherans Rolle im Nahostkonflikt. Der Iran unterstützt unter anderem die Hisbollah-Miliz im Libanon und die Hamas im Gazastreifen und hatte Israel auch selbst mit Raketen angegriffen. Zudem setzt Russland im Krieg gegen die Ukraine iranische Drohnen ein.
    Weiteres Thema des Treffens ist das iranische Atomprogramm. Kurz vor dem Treffen hatte die Nachrichtenagentur Reuters aus einem vertraulichen Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA zitiert, wonach Teheran weitere Zentrifugen zur Uran-Anreicherung in Betrieb nehmen will.
    Diese Nachricht wurde am 29.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.