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Dirigent Jonathon Heyward
Am Pult der Zeit

"Wir versuchen einen Zusammenhalt in der Gesellschaft herzustellen", sagt Jonathon Heyward im Dlf. Neben seiner Stelle bei der Nordwestdeutschen Philharmonie wird er im Herbst Chefdirigent des Baltimore Symphony Orchestra. Zuhören ist für ihn das Gebot der Stunde. Nicht nur der Musik.

Am Mikrofon: Sylvia Systermans |
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Bevor Jonathon Heyward Dirigent wurde, war er Cellist und passionierter Kammermusiker. Diese frühe Prägung beeinflusst seine dirigentische Arbeit mit Orchestern bis heute. (Deutschlandradio)
Vorgezeichnet war sein Weg als Dirigent nicht. Den ersten Kontakt mit klassischer Musik hatte Jonathon Heyward in der Schule.
Ein Schock, als er entdeckte, wie essenziell Mozart und Mahler für ihn sind, sagt der Sohn einer alleinerziehenden Mutter mit osteuropäischen Wurzeln und eines Vaters aus Harlem heute.

Per Zufall ans Pult

Jonathon Heyward lernte Cello, spielte Kammermusik. Ein Zufall wollte, dass er das Schulorchester dirigierte. Der erste Blick auf die Orchesterpartitur war für ihn ein magischer Moment. Und so tauschte Jonathon Heyward den Cellobogen gegen den Dirigentenstab.
Inzwischen ist der selbstbewusste 28-jährige Chefdirigent der Nordwestdeutschen Philharmonie. Im Herbst tritt er die Nachfolge von Marin Alsop an und wird neuer Musikdirektor des Baltimore Symphony Orchestra, als derzeit einziger US-Amerikaner an der Spitze eines großen amerikanischen Orchesters.

Führungsstil Richtung Vielfalt

Jonathon Heyward sucht den Austausch mit dem Orchester, dem Publikum, mit Kindern und Jugendlichen. Als Person of colour setzt er sich für mehr Vielfalt und Inklusion im Klassikbetrieb ein.
Was ihn erdet, sind lange Spaziergänge in der Natur und Meditation.