So zumindest stellten sich die Astronomen die finale Entwicklung massereicher Sterne bislang vor. Doch jetzt lassen neue Beobachtungen Zweifel an diesem Konzept aufkommen.
Lichtblitze untersuchen
Eigentlich hatten die Forscher, darunter auch Mitarbeiter des Bonner Argelander-Instituts für Astronomie und des Max-Planck-Instituts für Astrophysik in Garching, den ersten Lichtblitz untersuchen wollen, der gleichsam vom Zünden der Supernova kündet. Er entsteht, wenn die Explosionswelle aus dem Kernbereich die äußeren Schichten des Sterns erreicht, wo das Licht des aufgeheizten Gases ungehindert entweichen kann.
Dichte Gaswolken
Aus der Dauer und dem zeitlichen Verlauf solcher Starterblitze wollten sie unter anderem die Dimensionen der Überriesen und die Gasdichte in den Randbereichen ableiten. Zu ihrer Überraschung fanden sie allerdings in vierundzwanzig von sechsundzwanzig untersuchten Fällen keine derartigen Starterblitze, dafür aber einen raschen Anstieg der Gesamthelligkeit.
Beides zusammen, so zeigte sich in zahlreichen Simulationsrechnungen, ist nur durch unerwartet dichte Gaswolken im Umfeld der alternden Sterne zu erklären. Solche Wolken ihrerseits können nur durch einen kurzzeitigen, aber heftigen Materieverlust in der Schlussphase vor der eigentlichen Supernova entstehen – davon aber wusste man bislang nichts.