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Gefangenenaustausch
Fünf Taliban für einen US-Soldaten

US-Sicherheitsberaterin Susan Rice hat den Austausch des US-Soldaten Bowe Bergdahl gegen fünf Guantanamo-Häftlinge verteidigt. Die Obama-Regierung habe wegen Bergdahls Gesundheitszustand schnell handeln müssen. Daher sei der Kongress auch nicht gesetzeskonform 30 Tage vor der Freilassung der Guantanamo-Häftlinge informiert worden.

Von Marcus Pindur |
    Ein Standbild des IntelCenter vom 7. Dezember 2010 zeigt den 2009 in Afghanistan verschleppten US-Sergeant Bowe Bergdahl (l.) neben dem Taliban-Kommadeur Maulawi Sangin.
    Bowe Bergdahl (l.) neben Taliban-Kommadeur Maulawi Sangin in einer Aufnahme vom Dezember 2010. (AFP/HANDOUT-INTELCENTER)
    "Wir haben die heilige Pflicht, ihn zurückzubringen" sagte die US-Sicherheitsberaterin Susan Rice über den Austausch.
    Die Republikaner widersprachen dieser Darstellung. Obama habe sich wohl eher gefürchtet, dass der Kongress sich auf diesen Austausch nicht einlassen würde. Abgeordnete fürchten zudem, dass nun das Signal in die Welt hinausgehe: Die USA sind erpressbar.
    Aufgrund der positiven Wahrnehmung des Austausches ist die Kritik der Republikaner allerdings etwas verhalten, wie unser Korrespondent Marcus Pindur sagt.
    Feldwebel Bowe Bergdahl war fünf Jahre lang von Taliban in Afghanistan gefangen gehalten worden. Laut US-Regierung war Bergdahl am Samstag im Osten Afghanistans an US-Spezialeinheiten übergeben worden.
    Kritik auch aus Afghanistan
    Afghanistan hat die Überstellung fünf einheimischer Guantanamo-Häftlinge in das Golfemirat Katar verurteilt. Aus dem Außenministerium in Kabul hieß es, das Vorgehen der USA sei illegal. Nach dem Völkerrecht dürfe keine Regierung Gefangene an einen Drittstaat ausliefern. Die Männer müssten deshalb unverzüglich freigelassen werden.
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