Gauß hatte auch ein Instrument erfunden, mit dem sich die Stärke des Magnetfelds bestimmen lässt. Sein magnetisches Observatorium war ein Häuschen ganz am Rand des Sternwartegeländes, das komplett aus Holz erbaut war und keinerlei die Messungen störende Metallteile enthielt, keine Nägel oder ähnliches. Doch Untersuchungen an einem Ort allein helfen nicht viel.
Daher organisierten die Physiker im Magnetischen Verein eine weltweite Messkampagne. Über einen Zeitraum von sechs Jahren wurde an 28 festgelegten Tagen rund um die Uhr das Magnetfeld vermessen. Etwa 50 Stationen in Europa, Asien, Afrika, Nordamerika und in der Südsee beteiligten sich daran.
Die Daten wurden nach Göttingen übermittelt. Carl Friedrich Gauß erkannte mit ihrer Hilfe, dass das Magnetfeld der Erde hauptsächlich vom Erdinnern verursacht wird. Die oft sehr schnellen Veränderungen gehen allerdings auf Einflüsse aus dem Weltraum zurück.
Solche Messungen werden noch heute durchgeführt – nun aber meist von Satelliten, die die Erde umkreisen.
Lange Zeit wurde die magnetische Flussdichte in der Einheit Gauß angegeben. Ihr Namenspatron, der den letzten Zehn-Mark-Schein vor der Einführung der Euro-Noten zierte, kam morgen vor 243 Jahren in Braunschweig zur Welt.