Archiv

ARD-Sommerinterview
Grünen-Vorsitzende Lang: "AfD ist im Kern eine unsoziale Partei"

Die Grünen-Vorsitzende Lang hat der AfD vorgeworfen, Politik gegen die Mehrheit der Menschen im Land zu machen. Unterdessen setzte die AfD ihre Kandidatenaufstellung für die Europawahl fort.

    Ricarda Lang steht vor dem Reichstagsgebäude in Berlin.
    Ricarda Lang warf der AfD eine desaströse Politik vor. (IMAGO / Metodi Popow / IMAGO / M. Popow)
    Lang sagte im ARD-Fernsehen, die AfD sei im Kern eine unsoziale Partei, die destabilisieren wolle. Sie verwies auf den von etlichen Parteimitgliedern geforderten Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union. Das wäre ein wirtschaftliches Fiasko für Deutschland, betonte Lang. Die AfD wolle zudem die Abschaffung der Gewerbesteuer, was zu Folge hätte, dass es in Kommunen "keine Freibäder, keine Frauenhäuser, keine Kitas" mehr geben würde, sagte Lang. Sie wies die Aussage des AfD-Vorsitzenden Chrupalla zurück, die Grünen seien die gefährlichste Partei Deutschlands. Angesichts der hohen Werte der AfD in Umfragen räumte Lang eine Mitverantwortung der Ampel-Koalition ein. Alle demokratischen Parteien seien aufgefordert, gegenseitige Schuldzuweisungen zu stoppen.

    Europawahlversammlung der AfD: Orban als Vorbild

    Die AfD setzte bei ihrem Treffen in Magdeburg unterdessen die Kandidaten-Aufstellung für die Europawahl im kommenden Jahr fort. Mehrere Kandidaten nannten in ihren Bewerbungsreden den rechtspopulistischen ungarischen Ministerpräsidenten Orban als Vorbild.
    Gestern waren in einer stundenlangen Wahl die ersten fünf Plätze besetzt worden. Spitzenkandidat wurde der sächsische Europaabgeordnete Krah. Alle Kandidaten auf den obersten Plätzen werden dem äußersten rechten Parteirand zugeordnet. In den meisten Reden wurden EU-feindliche Töne angeschlagen. Das Programm für die Europawahl wird den Planungen zufolge erst nach der Listenaufstellung beschlossen. Nächsten Freitag soll die Parteiversammlung weitergehen.
    Diese Nachricht wurde am 30.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.