Newsblog zu US-Wahlen
+++ US-Medien erklären Trump zum Sieger - Scholz gratuliert Trump

In den USA sind die Präsidentschafts- und Kongresswahlen abgehalten worden. Dabei traten die amtierende Vizepräsidentin und Demokratin Harris und der ehemalige Präsident und erneute Kandidat der Republikaner, Trump, gegeneinander an. Alle Entwicklungen in unserem Newsblog.

    Donald Trump zeigt ins Publikum
    Trump hat das Rennen um das Weiße Haus ein zweites Mal gewonnen. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Julia Demaree Nikhinson)

    +++ Donald Trump gewinnt die Präsidentschaftswahl.

    Nach anderen US-Medien hat nun auch CNN den republikanischen Kandidaten Trump zum Sieger der Wahl erklärt. Demnach gewann er auch im US-Bundesstaat Wisconsin und hat damit die nötige Mehrheit der Wahlleute auf sich vereinigt.

    +++ Mehrheit für Republikaner in beiden Parlamentskammern deutet sich an.

    Den Prognosen der US-Medien zufolge waren die Republikaner auch bei den Wahlen zum Kongress erfolgreich. Im Senat haben sie demnach die Mehrheit übernommen, und auch im Repräsentantenhaus zeichnet sich ein Vorsprung der Republikaner ab. Sollten sich die Prognosen bestätigen und Trump erneut Präsident werden, könnte er seine Gesetzesvorhaben voraussichtlich problemlos durch die beiden Parlamentskammern bringen.

    +++ Bundeskanzler Scholz hat Trump zu seinem Wahlsieg gratuliert.

    Bundeskanzler Scholz schrieb auf der Plattform X, gemeinsam arbeiteten Deutschland und die USA seit langem erfolgreich zusammen, um Wohlstand und Freiheit auf beiden Seiten des Atlantiks zu fördern. "Das werden wir zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger fortsetzen."

    +++ Kreml: Putin "hat nicht vor", Trump zu gratulieren.

    Der russische Präsident Wladimir Putin habe nicht vor, dem Trump zu seinem Sieg bei der Präsidentschaftswahl zu gratulieren, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow russischen Angaben zufolge. "Mir sind Pläne des Präsidenten, Trump zur Wahl zu gratulieren, nicht bekannt", sagte Peskow demnach. "Vergessen wir nicht, dass wir über ein unfreundliches Land sprechen, das sowohl direkt als auch indirekt in einen Krieg gegen unseren Staat verwickelt ist."

    +++ Selenskyj: "Gratuliere zu eindrucksvollem Wahlsieg".

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beglückwünschte Trump noch vor der Verkündung des offiziellen Wahlergebnisses. "Ich gratuliere Donald Trump zu diesem eindrucksvollen Wahlsieg", schrieb Selenskyj bei der Plattform X. Er begrüße Trumps Unterstützung für den "Frieden durch Stärke"-Ansatz. Kiew sei auf die Hilfe beider US-Parteien angewiesen.

    +++ Trump erklärt sich zum Sieger der Präsidentschaftswahl.

    Donald Trump hat sich zum Sieger der US-Präsidentschaftswahl erklärt. In einer Ansprache dankte er den Wählerinnen und Wählern und betonte, er und seine Partei würden die Menschen stolz machen. Trump sprach von einem "historischen Ergebnis". Er verwies darauf, dass die Republikaner auch die Mehrheit im Senat gewonnen haben.

    +++ Viele Staats- und Regierungschefs gratulieren Trump bereits zum Wahlsieg.

    Frankreichs Präsident Macron erklärte, er sei zu einer respektvollen Zusammenarbeit bereit. Österreichs Bundeskanzler Nehammer schrieb auf der Plattform X, er freue sich darauf, die transatlantischen Beziehungen auszubauen und zu stärken. Glückwünsche kamen auch von Ungarns Ministerpräsident Orban und dem tschechischen Regierungschef Fiala. Israels Premierminister Netanjahu bezeichnete den sich abzeichnenden Wahlsieg von Trump als "größtes Comeback der Geschichte". Er brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass damit ein starkes Engagement der USA für Israel verbunden sein werde.

    +++ Als Reaktion auf den Ausgang der Wahl wollen Deutschland und Frankreich sich enger abstimmen.

    Regierungssprecher Hebestreit teilte in Berlin mit, Bundeskanzler Scholz und der französische Präsident Marcon hätten heute früh miteinander telefoniert. Macron schrieb nach dem Gespräch mit Scholz auf X, man werde sich in diesem neuen Kontext für ein geeinteres, stärkeres, souveräneres Europa einsetzen. Dabei gehe es darum, die eigenen Interessen und Werte zu wahren und zugleich mit den USA zu kooperieren.

    +++ Prognosen: Trump gewinnt wahlentscheidenden Swing State Pennsylvania.

    Nach den Prognosen mehrerer US-Medien hat Donald Trump auch den wichtigen Swing State Pennsylvania gewonnen. Das würde die Stimmen von weiteren 19 Wahlleuten bedeuten.

    +++ Bei den Wahlen zum Kongress waren die Republikaner offenbar erfolgreich.

    Im US-Senat haben sie den Prognosen zufolge von den Demokraten die Mehrheit übernommen. Im Repräsentantenhaus zeichnet sich ebenfalls ein Vorsprung der Republikaner ab. Sollten sich die Prognosen bestätigen und Trump erneut Präsident werden, könnte er seine Gesetzesvorhaben voraussichtlich problemlos durch die Parlamentskammern bringen.

    +++ Fox News erklärt Trump bereits zum Sieger.

    Der US-Fernsehsender hat Donald Trump bereits zum Sieger der Präsidentschaftswahl ausgerufen. Andere Medien sind noch hzurückhaltender. Für einen Sieg benötigt Trump mindestens 270 Wahlleute aus den Bundesstaaten. Laut Fox News hat er bereits 277 sicher, CNN sieht ihn noch bei 246.

    +++ Wahllokale in allen Bundesstaaten geschlossen.

    Die Wahllokale in allen Bundesstaaten sind mittlerweile geschlossen. Auf der zu Alaska gehörenden Inselkette Aleuten durften die Menschen bis 7 Uhr MEZ persönlich ihre Stimme abgeben. Kurz zuvor schlossen die Lokale im restlichen Alaska, auf Hawaii und an der US-Westküste. Weil sich die USA über mehrere Zeitzonen erstreckt, zog sich die Schließung der Wahllokale über mehrere Stunden hin.

    +++ Harris will sich vorerst nicht äußern.

    Ein Sprecher erklärte gegenüber Anhängern, dass die demokratische Kandidatin in der Nacht (Ortszeit) in Washington nicht mehr auftreten werde. Stattdessen werde sie am Tag eine Ansprache halten.

    +++ Die AfD-Parteivorsitzende Weidel hat Donald Trump als ein Vorbild für die AfD bezeichnet.

    Auch die AfD trete für die nationalen Interessen und für die Bevölkerung ein, sagte Weidel im Deutschlandfunk. Diese Wahl könne ein Vorbild auch für Deutschland sein. Trump habe versprochen, den Krieg in der Ukraine zu beenden, so Weidel. "Er war der Einzige, der diese Rhetorik angeschlagen und das hat ihn auch diese Wahl gewinnen lassen." Das Bild, das von Trump gezeichnet werde, habe sich immer als falsch rausgestellt, sagte Weidel. "Man muss ihm eine Chance geben."

    +++ Nächster Swing State für Trump.

    Mit Georgia hat Donald Trump Prognosen zufolge den zweiten als entscheidend geltenden Bundesstaat gewonnen. Bei den Auszählungen in weiteren Swing States kündigt sich ebenfalls ein Erfolg des Republikaners an.

    +++ NATO-Korrespondent des DLF: "Unterstützung für Ukraine könnte wegfallen."

    Klaus Remme, NATO-Korrespondent des Deutschlandfunks, erwartet Auswirkungen auf die Ukraine in ihrer Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg. Das gelte nicht nur für einen Sieg Donald Trumps. "Das Repräsentantenhaus ist wichtig für Unterstützung der Ukraine. Diese könnte wegfallen", sagte Remme. Im Repräsentantenhaus wird über Ukraine-Hilfen abgestimmt, unter den Republikanern gab es zuletzt oft Ablehnung. "Wer glaubt, dass die europäischen Verbündeten dieses Manko auffangen können, der liegt falsch", sagte Remme. Es fehlten substanzielle Mittel um das jetzige Niveau zu halten.

    +++ Während der Wahl sind wegen Bombendrohungen mehrere Wahllokale im Bundesstaat Georgia zeitweise evakuiert worden .

    Wie die örtlichen Polizeibehörden mitteilten, wurden mindestens zehn Wahllokale in den Bezirken Fulton and DeKalb nahe der Großstadt Atlanta geräumt und durchsucht. Bombendrohungen gegen Wahllokale gab es auch in anderen Bundesstaaten, darunter Arizona und Pennsylvania. Viele dieser Drohungen schienen "von russischen E-Mail-Domänen zu stammen", erklärte die Sprecherin der US-Bundespolizei FBI, Savannah Syms. Keine dieser Drohungen habe sich als glaubwürdig erwiesen, fügte sie hinzu.

    +++ Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier: "Trump konnte Thema Inflation nutzen".

    Die Inflation habe sich in vielen Köpfen festgesetzt, auch wenn die Löhne im niedrigen und mittleren Bereich aufgeholt hätten, sagte die Ökonomin Malmendier im Deutschlandfunk. Die von Trump angekündigten Zollerhöhungen würden der US-Wirtschaft zwar nicht helfen, die Maßnahme würde aber populistisch ankommen, erklärte Malmendier. Sie erwartet weitere Schäden für die deutsche Exportwirtschaft durch die Zölle. Als Konsequenz müsste Europa seinen Binnenmarkt stärken und eine Kapitalmarktunion einführen.

    +++ Republikaner erlangen laut Prognosen die Mehrheit im US-Senat.

    Wie mehrere Medien berichten, haben die Republikaner den Demokraten zwei Senatsposten bei den Wahlen abgenommen. Dadurch hätten sie nun einen Sitz Vorsprung. Dies wäre ein Vorteil für Trump, falls er die Wahl tatsächlich gewinnt.

    +++ Harris gewinnt in Virginia - Rückstand in entscheidenden Bundesstaaten.

    Die demokratische Kandidatin hat sich in Virginia nun doch gegen Trump durchgesetzt. Das Ergebnis viel deutlich knapper aus als bei Bidens Erfolg vor vier Jahren. Bei den Auszählungen in weiteren Swing States, darunter das besonders wichtige Pennsylvania, liegt Harris derzeit zurück.

    +++ Erste Medien rufen Donald Trump zum Sieger in North Carolina aus.

    Dazu gehören die "New York Times" und die Nachrichtenagentur AP. Damit hätte Trump den ersten Swing State für sich entschieden. Auch bei den Auszählungen in Pennsylvania, Wisconsin, Michigan und Georgia liegt er vorne. Da hier die Ergebnisse teils noch sehr knapp sind, kann dort noch nicht gesichert von einer Entscheidung gesprochen werden.

    +++ DLF-Korrespondentin Doris Simon: "Der Trend ist klar".

    Die Deutschlandfunk-Korrespondentin in Washington, Simon, hält einen Wahlsieg Trumps für sehr wahrscheinlich. Die Abstimmungsergebnisse in den Swing States deuteten klar daraufhin, auch wenn die Entscheidungen dort noch nicht verkündet wurden. Sie sehe keinen Weg mehr für Harris, ausreichend Wahlleute zu gewinnen, sagte Simon in den "Informationen am Morgen".

    +++ Harris gewinnt wie erwartet in Kalifornien - Trump entscheidet Iowa für sich.

    Harris erhält somit 54 weitere Wahlleute, liegt aber weiter klar hinter Trump zurück. Der Republikaner gewann hingegen Iowa - das war zu erwartet worden, zuletzt hatte eine Umfrage aber eine Chance für die Demokraten gesehen.

    +++ Es gibt weiter keine Entscheidungen in den Swing States.

    Die renommierten US-Medien halten sich bei den "Calls" für die entscheidenden Bundesstaaten weiter zurück. Die aktuellen Auszählungen deuten meist auf ein sehr knappes Ergebnis hin, in Georgia und North Carolina sehen erste Berichte Trump als Sieger. Harris müsste dann in Pennsylvania, Michigan und Wisconsin dringend gewinnen. Die Wahlen dort sind überall beendet, die Stimmen werden nun ausgewählt.

    +++ "New York Times" sieht Trump als Favorit.

    Auch wenn noch keine Entscheidungen in den Swing States gefallen sind, sieht die "New York Times" in ihrem Echtzeitmodell "Forecast Needle" eine rund 80-prozentige Siegwahrscheinlichkeit für Trump. Das Modell soll auf Umfragen, Auszählungen und den Erfahrungen vergangener Wahlen basieren. Auch andere Vorhersagemodelle von US-Medien sehen Trump vorne, allerdings nicht so deutlich.

    +++ In Virginia zeigt sich ein überraschend enges Rennen.

    Virginia gehört eigentlich nicht zu den Swing States. Aktuellen Daten zufolge liegt Trump nach derzeitigem Auszählungsstand aber Kopf an Kopf mit Harris - 2020 hatte Joe Biden in Virginia noch deutlich gewonnen. In dem Bundesstaat geht es um 13 Wahlleute, noch gibt es aber keine Entscheidung. Aktuell hat Trump 162 Wahlleute sicher, je nach Projektion auch mehr. Harris kommt derzeit auf 81, viele ihrer als sicher geltenden Bundesstaaten stehen noch aus.

    +++ Das Referendum für liberale Abtreibungsrechte in Florida ist gescheitert.

    Medienberichten zufolge stimmten 60 Prozent dagegen, das Recht auf Abtreibungen in der Verfassung zu verankern. Der Oberste Gerichtshof hatte 2022 das US-weite Abtreibungsrecht gekippt. Der Gouverneur von Florida, DeSantis, setzte anschließend ein Verbot durch. Abtreibungen sind eines der Kern-Streitthemen in den USA.

    +++ Umfrageinstitut: Viele Männer wählen Trump.

    Was vor der Wahl erwartet wurde, spiegelt sich nun auch in Zahlen des Forschungsinstituts Edison Research wider. Im Vergleich zu 2020 legte der republikanische Kandidat insbesondere bei hispanischen Wählern zu. Bei weißen Männern verlor Trump zwar etwas an Zustimmung, wurde aber weiter von der deutlichen Mehrheit gewählt.

    +++ Trump führt bei Wahlleuten bislang deutlich - noch ohne Swing States.

    Die "Calls" für die nächsten Bundesstaaten wurden getätigt. Die US-Medien sehen Trump in weiteren Staaten im Mittleren Osten und Süden als Sieger, darunter Texas. Dadurch liegt er bei den Wahlleuten nun deutlich in Führung. Doch es ist nur eine Momentaufnahme - die wichtigen Swing States sind weiter offen, 270 Wahlleute müssen insgesamt erreicht werden.

    +++ Harris und Trump rufen Anhänger in Warteschlangen zur Geduld auf.

    In etlichen Wahllokalen ist Geduld gefragt, teilweise haben sich hunderte Meter lange Schlangen gebildet. Dies war erwartet worden. Harris und Trump sowie weitere namhafte Politiker beider Parteien riefen in Sozialen Medien ihre Anhänger jeweils dazu auf, in den Schlangen zu bleiben, auch wenn die Wahllokale offiziell schließen. Harris' Wahlkampfteam schrieb etwa auf Instagram: "Wer in der Schlange steht, bevor das Lokal schließt, darf wählen".

    +++ Keine Überraschung bislang - Trump siegt in Florida.

    Weitere Bundesstaaten sind aus Sicht der US-Medien entschieden. Wie erwartet gehen unter anderem New Jersey und Illinois an Harris, Trump gewinnt beispielsweise in Tennessee und Florida. Für den südöstlichen Staat gibt es 30 Wahlleute, dadurch liegt Trump in den Projektionen insgesamt aktuell vorne. Jedoch handelt es sich weiterhin nicht um Swing States und zeigt daher keine Tendenz.

    +++ Die Wahllokale in zahlreichen östlichen Bundesstaaten schließen.

    Damit enden die Abstimmungen auch in Pennsylvania, dem voraussichtlich wichtigsten Swing State. Harris und Trump hatten in dem Bundesstaat besonders viele Wahlkampftermine abgehalten. Ob es heute bereits ein Ergebnis aus Pennsylvania geben wird, ist offen.

    +++ Republikaner holen wichtigen Senatssitz.

    Bei den Senatswahlen hat der Republikaner Jim Justice im Bundesstaat West Virginia gewonnen. Zuvor hatte der Demokrat Joe Manchin den Sitz inne, der nicht mehr angetreten ist. Im Senat hatten die Demokraten bislang einen Sitz Vorsprung - insgesamt werden 34 der 100 Senatssitze neu gewählt.

    +++ Der bekannte parteilose Politiker Bernie Sanders hat seinen Senatssitz wohl verteidigt.

    Das berichtet die Nachrichtenagentur AP. Sanders trat im Bundesstaat Vermont an. Der 83-Jährige gilt als prägende Figur der linken Politik in den USA und stimmt meist mit den Demokraten. Bei den vergangenen beiden Wahlen hatte er erfolglos versucht, als Präsidentschaftskandidat anzutreten.

    +++ Trump und Harris gewinnen ihre ersten Bundesstaaten.

    Laut US-Medien hat Donald Trump etwa den Sieg in Kentucky sicher, Kamala Harris in Vermont. Dies war zu erwarten. Die ersten Ergebnisse aus den entscheidenden Swing States stehen noch aus.

    +++ Mit fast 16 Milliarden US-Dollar die teuersten Wahlen in der Geschichte der USA.

    Die diesjährigen Präsidentschafts- und Kongresswahlen sind die bisher teuersten in der Geschichte der USA. Insgesamt wurden von den Republikanern und den Demokraten 15,9 Milliarden Dollar aufgewendet, wie die gemeinnützige Organisation OpenSecrets mitteilte. Die Ausgaben übertreffen die 15,1 Milliarden von 2020. Gegenüber 2016 (6,5 Milliarden Dollar) hat sich der Betrag sogar mehr als verdoppelt.

    +++ US-Wahl verläuft bislang technisch reibungslos - nur vereinzelte Probleme gemeldet.

    Der Wahltag in den USA verläuft nach Behördenangaben bisher weitgehend reibungslos. An einigen Orten würden Verzögerungen durch Extremwetter, Pannen beim Ausdrucken von Stimmzetteln und technische Probleme gemeldet, teilte das Amt für Cyber- und Infrastruktursicherheit mit. Das meiste seien weitgehend erwartbare Vorfälle gewesen, für die es vorab Pläne gegeben habe. In Pennsylvania zum Beispiel bleibt nach einer Softwarepanne an den Wahlmaschinen ein Wahllokal zwei Stunden länger geöffnet als geplant.

    +++ In mehreren Bundesstaaten sind Bombendrohungen gegen Wahllokale eingegangen.

    Nach Angaben der Bundespolizei FBI hat es in mehreren Bundesstaaten Bombendrohungen gegen Wahllokale gegeben. Keine sei bislang glaubwürdig gewesen. Viele davon seien möglicherweise in Form von E-Mails aus Russland eingegangen.

    +++ US-Astronauten in Raumstation ISS rufen zur Stimmabgabe auf.

    Amerikanische Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS haben ihre Mitbürger zur Stimmabgabe aufgerufen. "Egal, ob man sitzt, steht oder schwebt - wichtig ist, dass ihr wählt", schrieben Don Pettit und Nick Hague in einem Post auf Instagram.

    +++ Über 80 Millionen Wähler haben bereits abgestimmt.

    Bis zur Mittagszeit haben nach Angaben mehrerer US-Medien bereits mehr als 80 Millionen Bürger insgesamt gewählt - inklusive Brief- und Vorabwahlen. Das wäre bereits mehr als halb so viele wie 2020 insgesamt ihre Stimme abgegeben haben. Wahlberechtigt wären 244 Millionen Menschen.

    +++ Trump hat gewählt.

    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat im Bundesstaat Florida gewählt. Nach seiner Stimmabgabe in einem Wahllokal in West Palm Beach äußerte er sich "sehr zuversichtlich", wieder ins Weiße Haus einzuziehen.

    +++ Erstes Ergebnis ist ein Patt zwischen Trump und Harris bei Auszählung in Dixville Notch.

    Das kleine Dorf Dixville Notch im nordöstlichen Bundesstaat New Hampshire unweit der Grenze zu Kanada läutet traditionell den Wahltag um Mitternacht ein. Insgesamt sind dort sechs Wähler registriert. Drei stimmten für Kamala Harris und drei für Donald Trump. 2020 gab es dort fünf Wähler, alles stimmte für Joe Biden, keiner für Trump.
    Theoretisch könnte die Präsidentschaftswahl im ganzen Land ebenso mit einem Patt enden. Die Verfassung hat auch für diesen unwahrscheinlichen Fall eine Lösung: Am Ende würde der Kongress entscheiden.
    Einfache Sprache: Die Wahl in dem Land USA hat begonnen. Eine Nachricht dazu gibt es hier.

    +++ Trumps Vize-Kandidat Vance gibt sich bei Stimmabgabe versöhnlich.

    Der republikanische Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten, J.D. Vance, hat sich bei seiner Stimmabgabe versöhnlich gegeben. Egal, wer gewinne, das halbe Land werde zumindest teilweise enttäuscht sein, sagte er vor Reportern mit Blick auf den erwartet knappen Wahlausgang. Der beste Weg, die Spaltung im Land zu überwinden, sei, das Land so gut wie man könne zu regieren, soviel Wohlstand für das amerikanische Volk zu schaffen wie möglich und die Amerikaner daran zu erinnern, dass grundsätzlich alle im selben Team seien, wie auch immer man gewählt habe.

    +++ Hohe Sicherheitsvorkehrungen rund um die US-Wahl vorgenommen.

    Laut Pentagon haben mindestens 17 Bundesstaaten Nationalgardisten in Bereitschaft versetzt. Die US-Bundespolizei FBI richtete in Washington einen nationalen Wahl-Kommandoposten ein, der rund um die Uhr Bedrohungen im Zusammenhang mit der Wahl analysiert. Die Zahl der Sicherheitsbeamten rund um die US-Wahllokale wurde auf fast 100.000 angehoben.
    Das Wahlzentrum in Phoenix etwa wird mithilfe von Drohnen bewacht, bei Bedarf können Scharfschützen auf dem Dach postiert werden. Mitarbeitern der Wahlbehörden wurde Selbstverteidigung beigebracht und wie sie sich in einem Raum verbarrikadieren können. Für die Sicherheit der Wahlhelfer wurden in einigen Orten kleine Geräte mit einer Panik-Taste verteilt. Sie werden an einem Schlüsselband oder in der Hosentasche getragen und sind mit dem Handy ihres Trägers gekoppelt, um bei Gefahr schnell die Sicherheitsbehörden einschalten zu können.

    +++ Erste Wahllokale sind geöffnet.

    In den USA haben am Mittag unserer Zeit die ersten Wahllokale etwa in den Bundestaaten New York, Maine und Connecticut geöffnet.

    +++ Auswirkungen der US-Wahl auf transatlantische Beziehungen erwartet.

    Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im EU-Parlament, McAllister, erwartet, dass sich die Beziehungen zwischen Europa und den USA deutlich verändern werden. Der CDU-Politiker sagte im Deutschlandfunk mit Blick auf den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl, sowohl mit Trump als auch mit Harris steuere man auf eine Zeitenwende zu. Das amerikanische Interesse an Europa habe in den vergangenen 30 Jahren nachgelassen; Europa müsse sich daher stärker um seine eigenen Interessen kümmern. McAllister sagte, die EU sei darauf vorbereitet.
    Die Vorsitzende des Unterausschusses für Sicherheit und Verteidigung des EU-Parlaments, die FDP-Politikerin Strack-Zimmermann, meinte dagegen, Europa sei auf eine mögliche zweite Amtszeit des Republikaners Trump schlecht vorbereitet. Sie sagte in einem Podcast des Nachrichtenmagazins "Politico", Europa hoffe immer noch darauf, dass die Demokratin Harris gewinne.

    +++ NATO-Generalsekretär: Sowohl Harris als auch Trump unterstützen Verteidigungsbündnis.

    Der neue NATO-Generalsekretär Rutte hat sich optimistisch zu einem Verbleib der USA in dem Verteidigungsbündnis unabhängig vom Ausgang der Präsidentschaftswahl geäußert. Er sagte im ZDF, beide Kandidaten, Harris ebenso wie Trump, stünden hinter der NATO. Sowohl Demokraten als auch Republikaner wüssten, dass die Allianz nicht nur der Sicherheit Europas diene, sondern auch der Sicherheit der Vereinigten Staaten. Darüber seien sich die beiden Kandidaten im Klaren.
    Äußerungen Trumps hatten in der Vergangenheit Zweifel daran geweckt, ob die USA unter seiner Führung uneingeschränkt zur Beistandsverpflichtung stehen würden. Während seiner Amtszeit stand auch eine Drohung mit einem Austritt der USA aus dem Bündnis im Raum. Dem früheren niederländischen Ministerpräsidenten Rutte wird ein vergleichsweise guter Draht zu Trump nachgesagt.

    +++ Weiterhin Sorge vor Ausschreitungen bei knappem Wahlergebnis.

    Die Leiterin des Aspen-Instituts in Deutschland, Mildner, hält es für "nicht unwahrscheinlich", dass es nach der Wahl Ausschreitungen geben könnte. Sie sagte im Deutschlandfunk, wenn das Wahlergebnis wie erwartet sehr knapp ausfalle, könne Trump erneut behaupten, die Wahl sei manipuliert worden. Es könne gut sein, dass es dann Proteste und Gewalt auf den Straßen gebe. In Umfragen äußerte eine Mehrheit der US-Bürger die Sorge vor Ausschreitungen.
    Die auf die Erforschung politischer Gewalt spezialisierte Nichtregierungsorganisation ACLED verzeichnet allerdings auch eine abnehmende Mobilisierung der rechtsextremistischen Gruppen, die maßgeblich am Sturm auf das Kapitol 2021 beteiligt waren. Für das Jahr 2024 sei sie die niedrigste seit 2020, heißt es. Die Experten führen dies auf die Inhaftierung und Verurteilung zahlreicher Mitglieder zurück.

    +++ Erste Ergebnisse ab 1:00 Uhr deutscher Zeit erwartet.

    Erste Ergebnisse aus Bundesstaaten an der Ostküste werden nach 1:00 Uhr nachts unserer Zeit erwartet, also 19 Uhr Ortszeit. Zumeist werden die Briefwahlstimmen zuletzt ausgezählt. Daher kann das Endergebnis in einem Staat teils deutlich von den ersten Zahlen abweichen. Beobachter spekulieren, Trump könnte sich in der Wahlnacht auf Grundlage einer frühen Auszählung zum Sieger erklären, so wie er es auch 2020 behauptet hatte.

    +++ Erste Frau im Weißen Haus?

    Die Demokratin Kamala Harris (60) könnte die erste Frau werden, die in der knapp 250-jährigen Geschichte der USA ins höchste Amt gewählt wird. Die amtierende Vizepräsidentin wurde Kandidatin, als sich der beinahe 82-jährige Präsident Biden im Juli nach einem schwachen Auftritt im TV-Duell mit Donald Trump (78) zurückzog. Harris punktet bei Frauen, weil sie sich für das vom Obersten Gerichtshof eingeschränkte Recht auf Abtreibung einsetzt. Das Lager der Demokratin verweist auch darauf, dass Trump inzwischen ein verurteilter Straftäter ist, der in weitere Prozesse verstrickt ist.

    +++ Comeback von Donald Trump?

    Das Trump-Lager macht Harris wie Präsident Biden für Inflation und unkontrollierte Einwanderung verantwortlich. Ein wichtiger Streitpunkt ist auch die Außenpolitik. Trump behauptet, er könne den Ukraine-Krieg rasch beenden und wolle generell weniger US-Steuergeld für Konflikte weltweit ausgeben. Die Demokraten haben ihn im Verdacht, autoritären Machthabern und Diktatoren von Russland bis Nordkorea zu nachsichtig gegenüberzustehen.

    +++ Enges Rennen vorhergesagt.

    Nach dem ersten von zwei Attentaten auf Trump im Juli 2024 sahen viele Beobachter seinen Sieg als ausgemacht. Nach dem Wechsel von Biden zu Harris schienen wiederum die Demokraten eine Weile entscheidend im Aufwind zu sein. Kurz vor der Abstimmung ist nun für die Demoskopen alles offen. Die Aufmerksamkeit richtet sich auf die wenigen sogenannten Swing States. Einige zehntausend Stimmen dort könnten den Ausschlag geben, egal wie die Mehrheitsverhältnisse landesweit ausfallen. So war es bereits 2016, als Trump mehr auf Einzelstaatenebene vergebene Wahlleute gewann, obwohl die Demokratin Hillary Clinton insgesamt deutlich mehr Stimmen holte. Mit Interesse wird auch das Abschneiden der Grünen-Kandidatin Jill Stein beobachtet. Ihr werden wenige Stimmen vorhergesagt, die aber Kamala Harris entscheidend fehlen könnten.

    +++ Die möglichen Vizepräsidenten sind Tim Walz und JD Vance.

    Eine Rolle im Wahlkampf haben auch die beiden Kandidaten für die Vizepräsidentschaft gespielt: Kamala Harris hat sich für Tim Walz entschieden, den 60-jährigen Gouverneur des Bundesstaates Minnesota. Der frühere Lehrer und American-Football-Trainer gilt als bodenständig und volkstümlich. Donald Trump wählte J.D. Vance aus, den 40-jährigen Senator aus dem Bundesstaat Ohio. Der Absolvent einer Eliteuniversität und Finanzmanager war 2016 mit dem Buch "Hillbilly Elegy" bekannt geworden. Die Geschichte einer Kindheit in Armut in einer vernachlässigten ehemaligen US-Industrieregion fand weltweit großes Interesse.

    +++ Wahlen auch zum Repräsentantenhaus und Senat angesetzt.

    Neben dem Präsidenten werden die 435 Mitglieder des Repräsentantenhauses und 34 der 100 Mandate im Senat neu bestimmt. Derzeit haben die Demokraten eine hauchdünne Mehrheit im Senat, während die Republikaner das Repräsentantenhaus kontrollieren. Der Ausgang der Parlamentswahlen ist entscheidend für die Handlungsmöglichkeiten der neuen US-Regierung. In elf der 50 Bundesstaaten wird ein neuer Gouverneur bestimmt. In zehn Staaten werden Referenden zum Abtreibungsrecht abgehalten.

    +++ Die Wahlnacht im Deutschlandfunk

    Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova bieten Ihnen eine gemeinsame Sondersendung in der Wahlnacht von Mitternacht bis fünf Uhr morgen Früh an. Auch über unsere Webseiten, die Nachrichtenapp und die Dlf-App halten wir Sie jederzeit auf dem Laufenden.
    Diese Nachricht wurde am 06.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.