Zerwürfnis mit Mutterkonzern
ThyssenKrupp-Stahltochter verliert Aufsichtsratschef und drei weitere Gremienmitglieder

In der Stahlsparte von ThyssenKrupp ist eine Reihe hochrangiger Manager aus Protest gegen den Mutterkonzern zurückgetreten. Der Aufsichtsratsvorsitzende von ThyssenKrupp-Steel, Gabriel, teilte in einer Erklärung mit, sein Amt niederzulegen.

    Der Aufsichtsratsvorsitzende von ThyssenKrupp-Steel, Gabriel, (l.) legt sein Amt nieder. Er steht neben seinem Stellvetreter Detlef Wetzel und Mitarbeitern des Konzerns.
    Der Aufsichtsratsvorsitzende von ThyssenKrupp-Steel, Gabriel, (l.) legt sein Amt nieder. (IMAGO / Funke Foto Services / IMAGO / STEFANxAREND)
    Gabriel warf dem Chef des Mutterkonzerns, López vor, eine "beispiellose Kampagne" gegen den Vorstand der Stahlsparte betrieben zu haben. Er könne daher gut verstehen, dass Stahl-Vorstandschef Osburg sowie drei weitere Vorstandsmitglieder ihre Mandate ebenfalls niederlegten.
    Neben Gabriel ziehen sich aus dem Stahl-Aufsichtsrat auch dessen Stellvertreter Wetzel von der IG Metall sowie zwei weitere Gremiumsmitglieder zurück.
    Vor der Konzernzentrale hatten sich bereits am Nachmittag mehrere hundert Beschäftigte der Stahlproduktion zum Protest versammelt. - ThyssenKrupp will die Stahlsparte in ein eigenständiges Unternehmen umwandeln und sie gemeinsam mit einem Investor weiterbetreiben. Strittig ist die finanzielle Ausstattung des neuen Unternehmens.
    Diese Nachricht wurde am 29.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.