Vor 50 Jahren lief im US-Fernsehen eine Science-Fiction-Serie, die ein paar Jahre später auszugsweise auch in Deutschland ausgestrahlt wurde. Während der amerikanische Originaltitel die Herkunft der kosmischen Invasoren verschwieg, erfuhren die deutschen Fernsehzuschauer gleich von Anfang an, wo die Heimat der Aliens lag: Sie kamen von der Wega.
Der Stern in der Leier ist in diesen Tagen bei Einbruch der Dunkelheit hoch am Südhimmel zu finden. Wega ist einer der hellsten Sterne am irdischen Nachthimmel überhaupt und wird so schon bald nach Sonnenuntergang als zunächst blasser Lichtpunkt sichtbar – vorausgesetzt, man weiß, wo man nach ihm Ausschau halten muss.
Seine Auffälligkeit verdankt der Stern seiner vergleichsweise geringen Entfernung – nur etwa 25 Lichtjahre trennen uns von ihm. Wir sehen heute also das Licht, das Wega 1992 ausgesandt hat.
Für interstellare Botschaften ist diese Distanz gering. Hätten mögliche Bewohner eines hypothetischen Planeten von Wega vor 50 Jahren ein auffälliges Radiosignal ausgesandt, das von irdischen Astronomen sofort beantwortet worden wäre, so käme diese Antwort etwa jetzt dort an.
Wirkliche Invasoren wären dagegen deutlich länger unterwegs. Ein Raumschiff, das mit der uns bekannten Raketentechnik gestartet würde, bräuchte bis zur Wega mehr als 400.000 Jahre.
Entsprechend brauchen wir uns vor einer wirklichen Invasion von der Wega nicht zu fürchten, zumal dort bislang noch kein bewohnbarer Planet gefunden wurde.