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Kampf für den Himmel

Zu den großen Astronomen der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehörte Johann Franz Encke. Er kam heute vor 220 Jahren in Hamburg als Sohn des Diakons der Jacobikirche zur Welt. Zur Astronomie brachte ihn ein Studium bei Carl Friedrich Gauß in Göttingen.

Von Dirk Lorenzen |
    Allerdings erhielt Johann Encke seine Ausbildung während der Wirren der Napoleonischen Kriege. Zweimal unterbrach er sein Studium und meldete sich freiwillig zum Militär. An der Befreiung Hamburgs von den französischen Besatzern war er aktiv beteiligt.

    Schließlich konnte er sich ganz seiner Leidenschaft für das Weltall widmen. Seine erste Stelle trat er an der Sternwarte auf dem Seeberg bei Gotha an. Dort entdeckte er, dass vier Kometenerscheinungen zwischen den Jahren 1786 und 1818 demselben Himmelskörper zuzuschreiben waren.

    Der daraufhin nach Encke benannte Komet war nach dem Halleyschen Kometen erst der Zweite, von dem die Astronomen wussten, dass er periodisch wiederkehrt. Mit einer Umlaufszeit von nur gut drei Jahren ist Komet Encke der "schnellste" Komet am Himmel.

    Johann Encke wechselte später als Direktor an die neue Berliner Sternwarte. Dort führte er das berühmte Astronomische Jahrbuch fort und berechnete, wie die Anziehungskraft von Planeten die Bahnen von Asteroiden und Kometen stören kann. Zudem entdeckte er eine Lücke in den Saturnringen, die bis heute Enckesche Teilung heißt.

    Johann Franz Encke verstarb 1865 in Spandau an den Folgen eines Schlaganfalls. In zwei Jahren wird sein Komet wieder am Himmel an ihn erinnern.

    Johann Franz Encke, Astronom in Berlin

    Leben und Wirken von Johann Franz Encke

    Nachruf der Royal Astronomical Society auf Johann Franz Encke