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Le Martyre de Saint-Sebastien
Eine spirituelle Erfahrung

Der Text zum "Martyrium des heiligen Sebastian" sei "so ekstatisch, so blutig, dass die Musik es schwer hat, dazu zu passen", sagt der Dirigent Robin Ticciati. Trotzdem schaffe Claude Debussy darin "Momente totaler Magie". Bei der Aufführung beim Musikfest Berlin lag diese Magie in der Luft.

Am Mikrofon: Susann El Kassar |
    Das Deutsche-Symphonie-Orchester Berlin in der Berliner Philharmonie. Am Dirigentenpult steht Robin Ticciati, vor dem Orchester steht Dame Felicity Lott, die Sprecherin der Aufführung von "LE Martyre de Saint-Sebastien"
    Dame Felicity Lott führt als Erzählerin durch "Le Martyre de Saint-Sebastien", Robin Ticciati und das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin untermalen ihre Worte mit der farbenreichen Musik von Claude Debussy. (Kai Bienert)
    Mit 27 noch zählte Claude Debussy Richard Wagner zu seinen Lieblingskomponisten. In Bayreuth hatte er "Parsifal" und "Tristan und Isolde" gehört und die Werke genau studiert. Debussy wandelte sich aber vom fanatischen Wagnerverehrer - wie er es selbst beschrieb - hin zum Wagnerkritiker. Nur so konnte er seine eigene Musiksprache finden. Robin Ticciati stellt in dem Konzert zwei Werke der Komponisten nebeneinander, die beide religiöse Aspekte in sich tragen. Wagners Bühnenweihfestspiel "Parsifal" und "Le Martyre de San Sébastien". Und zeigt so die kompositorischen Unterschiede, aber auch die Nähe von Debussy und Wagner.
    Richard Wagner
    Suite aus der Oper "Parsifal" für Chor und Orchester, zusammengestellt von Claudio Abbado
    Claude Debussy
    "Le martyre de Saint Sébastien", Bühnenmusik zum Mysterium von Gabriele D'Annunzio für Soli, Sprecherin, Chor und Orchester
    Erin Morley, Sopran
    Anna Stéphany, Mezzosopran
    Katharina Magiera, Alt
    Dame Felicity Lott, Sprecherin
    Rundfunkchor Berlin
    Michael Alber, Choreinstudierung
    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
    Leitung: Robin Ticciati
    Aufnahme vom 16.9.2018 aus der Philharmonie, Berlin