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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 01.12.2024

  • 00:05 Uhr

    Zusammenbruch und Abstieg
    Die Lange Nacht der Niedergänge
    Von Andrea Roedig
    Regie: Giuseppe Maio

    Tief ist das menschliche Bedürfnis nach einem Happy End. Auffallend häufig und gerne erzählen wir aber auch Geschichten vom Niedergang. Die Tragödie ist deren klassische Form. Der Niedergang ist nicht Dystopie, vielmehr erzählt er von einer Zeit ehemaliger Größe und vom Verlust. Er kann die Form der plötzlichen Katastrophe haben oder eines langsamen Untergehens - jedenfalls kennt der Niedergang einen Wendepunkt, eine Zeit davor und eine danach. In der „Langen Nacht" geht es um Niedergänge aller Art, um Rom, Atlantis und die Azteken, um heiratsunwillige Damen, besessene Spieler, hoffnungsvolle Klone und berühmte Bankrotteure. Was ist die Struktur des Niedergangs? Gibt es Elemente, die den Niedergang auslösen, beschleunigen, aber auch verhindern können? Im Niedergang stecken Größe und Fall, Melancholie, Nostalgie und Transformation. Ganz sicher gibt es aber auch eine Erotik des Untergangs. Niedergänge faszinieren, sie können süchtig machen und vielleicht steckt - zu guter Letzt - in ihnen ja auch ein Stückchen Happy End.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Focus: Ukraine
    Festival Provinzlärm 2023

    Maxim Kolomiiets
    Footprints on the sun

    Svyatoslav Lunyov
    PIETÁ

    Ensemble Reflexion K
    Leitung: Gerald Eckert

    Aufnahme vom 25.2.2023 in der St. Nicolai-Kirche, Eckernförde

    03:05 Uhr   Heimwerk

    …die Tiefen der Zeit
    Franz Schubert
    Nr. 20: Des Baches Wiegenlied. Bearbeitet für Viola und Akkordeon

    Toshio Hosokawa
    In die Tiefe der Zeit. Fassung für Klarinette und Akkordeon. Ausgeführt mit Viola und Akkordeon

    Axel Porath, Viola
    Margit Kern, Akkordeon

  • 06:05 Uhr

    Volkswagen zieht sich aus Xinjiang zurück: Ein konsequenter Schritt?
    Von Steffen Wurzel

  • 06:10 Uhr

    Orlando di Lasso
    Ad te levavi oculos meos
    King's Singers

    John Bull
    Praeludium & Veni [Redemptor gentium] für Cembalo, F106 & 107/ MB43
    Pieter-Jan Belder (Cembalo)

    Johann Sebastian Bach
    Nun komm, der Heiden Heiland, BWV 62. Kantate zum 1. Advent für Soli, Chor und Orchester
    Sarah Wegener, Sopran
    Benno Schachtner, Countertenor
    Sebastian Kohlhepp, Tenor
    Thomas E. Bauer, Bass
    Chorus Musicus Köln
    Das Neue Orchester
    Leitung: Christoph Spering

    Robert Schumann
    Adventlied, op. 71
    Carolyn Sampson, Sopran
    Benno Schachtner, Countertenor
    Werner Güra, Tenor
    Jonathan Sells, Bass
    Estonian Philharmonic Chamber Choir
    Helsinki Baroque Orchestra
    Leitung: Aapo Häkkinen

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Kultur und Krieg - Stimmen aus Israel

    Woher kommt die Gewalt gegen Frauen? Ein Interview mit der Soziologin Paula-Irene Villa Braslavsky

    Welt-Aids-Tag: Noch viel Diskriminierung? Ein Interview mit Anne von Fallois, Vorstandsvorsitzende der Deutschen AIDS-Stiftung

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Das Prinzip Mehrheit in der Politik. Ein Interview mit der Politikwissenschaftlerin Julia Reuschenbach

    Denk ich an Deutschland: der Liedermacher Konstantin Wecker

    Am Mikrofon: Christoph Reimann

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Sei ein Mensch! - Wie der Advent (noch) besser wird
    Von Michael Kinnen
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 35 Jahren: Wolf Biermanns erstes Konzert in der DDR nach der Ausbürgerung

  • 09:10 Uhr

    Kammermusik

  • 09:30 Uhr

    Legitimationskrise der Demokratie?
    Wenn Bürger sich nicht repräsentiert fühlen
    Die Historikerin Claudia Gatzka im Gespräch mit Thorsten Jantschek

    Immer weniger Menschen fühlen sich in der klassischen parlamentarischen Demokratie angemessen repräsentiert. So erhalten die Parteien an den demokratischen Rändern stärkeren Zuspruch und politische Mandatsträger werden zur Zielscheibe des Unmuts. 
    Aber Affekte dienen in der politischen Kommunikation auch dazu, die allzu geölte Maschinerie der repräsentativen Demokratie zu stören. Oft sogar im Dienst einer Vorstellung von Demokratie, die viel näher an den Wählerinnen und Wähler sein sollte als sie es in Wirklichkeit ist und historisch war. Denn schon in der alten Bundesrepublik ließ sich das Verhältnis von Repräsentanten und Repräsentierten als „Abwesenheitsdemokratie“ beschreiben. Das politische System, aber auch konkret die Abgeordneten hatten sich von den Wählerinnen und Wählern entfernt und den Kontakt überwiegend über die Medien hergestellt. Welche Rolle spielt dies alles noch im wiedervereinigten Deutschland? Wie ist es um die Kommunikation zwischen Politikerinnen und Politikern und den „normalen“ Menschen bestellt?
    Und die Frage ist, ob der zunehmend lautstark geäußerte Unmut und das gegenwärtige Gefühl der Nicht-Repräsentation nur einen Mangel der realen Repräsentationsverhältnisse in unserer Demokratie betreffen, also etwa zu wenig Ostdeutsche im Bundestag, zu wenige aus der unteren Mittelschicht oder aus Mint-Berufsfeldern, et cetera. Oder betrifft die Stimmung, nicht angemessen repräsentiert zu werden, die Repräsentationsfähigkeit unserer Form von Demokratie insgesamt?
    Claudia Gatzka, Jahrgang 1985, leitet seit 2020 das Forschungsprojekt „Verborgene Stimmen der Demokratie“. Sie ist Historikerin an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg, und unter vielem anderen Kolumnistin für die Zeitschrift Merkur sowie Mitherausgeberin des Archivs für Sozialgeschichte. 2019 erschien „Die Demokratie der Wähler. Stadtgesellschaft und politische Kommunikation in Italien und der Bundesrepublik 1944- 1979“ und für Ende des Jahres ist das Buch „Demokratie und Diktatur“ angekündigt.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Evangelischen Paulskirche in Werl
    Predigt: Superintendent Manuel Schilling
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Claudia Plattner, Präsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Bilder der Zerstörung: Unesco überwacht Kulturstätten im Libanon

    Armenien: Jerewans Jahrtausende alte Geschichte liegt unter dem Pflaster

    Seelze - Eine niedersächsische Kleinstadt mit außergewöhnlichem Denkmal

    Der Knast Liepaja Karosta - Ein Lost Place in Lettland

    Am Mikrofon: Laura Kingston

  • 13:05 Uhr
  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Literaturwissenschaftlerin Marina Münkler im Gespräch mit Joachim Scholl

    In der frühen Neuzeit ist sie genauso zu Hause wie in der Gegenwart: Marina Münkler hat Bücher über das 16. Jahrhundert wie über die Zuwanderungsfrage im Jahr 2015 geschrieben, stilistisch fulminant, mit klarem Blick auf Politik und Gesellschaft. 

  • 15:05 Uhr

    Das Magazin - Neues aus der Szene
    Am Mikrofon: Tim Schauen

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Ričardas Gavelis: „Vilnius Poker“
    Aus dem Litauischen von Claudia Sinnig
    (S. Fischer)
    Ein Beitrag von Jörg Plath

    Adventskalender:
    Maggie Schauer, Nataly Bleuel: „Die einfachste Psychotherapie der Welt“
    (Rowohlt Polaris)
    Ein Beitrag von Jan Drees

    Am Mikrofon: Wiebke Porombka

  • 16:30 Uhr

    KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag

    KI im Journalismus - Wie Medien künstliche Intelligenz nutzen
    Von Friederike Walch-Nasseri und Moritz Metz

    O-Töne transkribieren, Datenberge auswerten, Titel texten, Inhalte umschreiben: KI-Werkzeuge versprechen, Arbeitsabläufe von Journalisten und Medienhäusern zu automatisieren. Bleibt es stets beim "Human in the Loop" und wo sind die Grenzen von KI-Content? Friederike Walch-Nasseri und Moritz Metz besprechen verschiedenste Beispiele, Werkzeuge und Debatten. Und stellen gleich zu Beginn fest, dass sie unterschiedlichen Journalistengenerationen angehören.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Wie können Reformen besser gelingen? Die Managerin und Aufsichtsrätin Julia Jäkel über die "Initiative für einen handlungsfähigen Staat"

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "change" -
    Thomas Ostermeier inszeniert Maja Zades an der Schaubühne

    Michaël Borremans:
    Werke aus zwanzig Jahren im Voorlinden Museum bei Leiden

    Theater und ihr Umgang mit dem europäischen Rechtsruck -
    Ein Symposium in Köln

    Radikal anders:
    Künstler testen den nachhaltigen Wiederaufbau

    Evidenzbasierte Politik:
    Schwindet der Einfluss der Wissenschaft?
    Peter Strohschneider, Mediävist und früherer Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), im Gespräch

    Am Mikrofon: Jörg Biesler

  • 18:10 Uhr
  • 18:40 Uhr

    Notre-Dame de Paris, ein Meisterwerk! Die Wiedereröffnung eines Wahrzeichens

  • 20:05 Uhr

    Reihe: Wirklichkeit im Radio
    Die Callas - Beschreibung einer Leidenschaft (1/2)
    Von Claudia Wolff
    Regie: Barbara Entrup
    Mit: Brigitte Röttgers, Christa Rossenbach
    Ton: Christa Schaaf
    Produktion: SDR/NDR/WDR/SFB 1987
    (Teil 2 am 29.12.2024)

    Die Autorin ist 17 Jahre alt, als sie zum ersten Mal diese Stimme hört - da ist es um sie geschehen. Jahrzehnte nach der berauschenden Frühinfektion will sie ihrer Leidenschaft endlich auf den Grund gehen.
    „Sie hat nicht Rollen gesungen, niemals, sondern auf der Rasierklinge gelebt“, schrieb Ingeborg Bachmann über Maria Callas. Die legendäre Sopranistin hat das Publikum bis zum Fanatismus erregt, aber auch heftige Abneigung provoziert bei den Liebhabern eines behaglichen Musikkonsums. Einzigartig ist sie gewesen in der Verbindung von Bühnen-Präsenz, virtuoser Gesangstechnik und musikdramatischem Instinkt. Das Feature handelt vom Singen, vom Leben, vom Unglück der Callas und vom monströsen Ruhm, der ihre Kunst zu Lebzeiten eher verdunkelt hat.

    Claudia Wolff, geboren 1941, lebt als Autorin in Heidelberg und arbeitet vorwiegend fürs Radio. Sie ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg. 2004 erschien ihr Buch „Letzte Szenen mit den Eltern“. Radiostücke: „Cosima Wagner, geborene Liszt, geschiedene von Bülow“ (SDR/WDR/SFB/NDR 1998), „Im Abstammungsglück. Greise Szenen“ (WDR/SWR/SFB/Deutschlandfunk 2001).

  • 21:05 Uhr

    Alma Mahler
    „Die stille Stadt“, bearbeitet für Chor a cappella von Clytus Gottwald

    Gustav Mahler
    Sinfonie Nr. 2 c-Moll „Auferstehungssinfonie“

    Joélle Harvey, Sopran
    Karen Cargill, Mezzosopran
    Rundfunkchor Berlin
    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
    Robin Ticciati, Leitung

    Aufnahme vom 15.11.2024 in der Berliner Philharmonie

    Am Mikrofon: Uwe Friedrich

    Zum Abschied vom Deutschen Symphonie-Orchester Berlin hat sich Chefdirigent Robin Ticciati eine ganze Reihe von Lieblingswerken ausgesucht, die er noch in Berlin aufführen möchte. Darunter befindet sich mit der Zweiten, der „Auferstehungssinfonie", auch eine der populärsten und anspruchsvollsten Sinfonien von Gustav Mahler, in der es um die großen Sinnfragen des menschlichen Daseins geht. Gleichzeitig führt das DSO seine Programmstrategie weiter, auch Werke von Komponistinnen prominent vorzustellen. In diesem Fall bleibt das Programm in der Familie, denn auch die nachmalige Gattin von Gustav Mahler stellte in ihrem Lied „Die stille Stadt“ Fragen nach dem Sinn des Daseins. Wenig später sollte Mahler seiner Ehefrau Alma das Komponieren untersagen und beendete damit eine vielversprechende Karriere.

  • 23:05 Uhr